Rentweinsdorf Neues Feuerwehrhaus soll bis 2025 stehen

Günther Geiling
Für den heutigen Fahrzeugpark und die Unterbringung der Gerätschaften der Feuerwehr sind die Garagen im Rathaus viel zu klein und eng geworden. Foto: Günther Geiling

Im Hinblick auf das Feuerwehrhaus und die Bauplätze stehen große Investitionen an. Die Frage ist, wer das bezahlen soll.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Ausreichend Bauplätze sind unser Problem. Gewerbe anzusiedeln ist schwierig. Wir haben immer wieder Anfragen, aber uns gehören zu wenig Flächen. Die Gemeinde muss und kann sich zwar etwas leisten, aber in den nächsten Jahren geht es um die Pflichtaufgaben. Andere wünschenswerte Dinge müssen zurückstehen.“ Dies betonte Bürgermeister Steffen Kropp (SPD) bei der Bürgerversammlung im Marktsaal. Dabei ging er auch auf den Bürgerentscheid ein, der am vergangenen Wochenende stattgefunden hat. Kropp berichtete, dass beide Bürgerentscheide mit rund 60 Prozent abgelehnt worden seien und dass dies auch zukunftsweisende Bedeutung für den Gemeinderat habe.

Sanierung des Kindergartens teurer

Eingangs riss Kropp einige aktuelle Themen an. Er begann mit dem Anbau und der Sanierung des Kindergartens. Hier waren Kosten von 2 254 192 Euro angesetzt, schlussendlich kam das Vorhaben jedoch rund 233 166 Euro teurer. Hierzu habe man 1 316 000 Euro an Zuwendungen bekommen. „Aufgrund der Probleme halten sich die Preissteigerungen in Grenzen und wir sind trotzdem gut durch die Krisen gekommen. Ich halte unsere Baumaßnahmen für gelungen und wir wollen jetzt nur noch in der Nähe des Wertstoffhofes für ein Spielgelände im Freien sorgen“, führte Kropp aus.

Hinsichtlich Emmas Tag- und Nacht-Markt sprach er von einem Strukturwechsel bei der Firma und dadurch bedingten Verzögerungen. Die geplante Eröffnung im August 2023 sei somit unwahrscheinlich, weil auch der Abschluss des Erbbaurechts noch nicht vollzogen worden sei. Danach laufe der Markt auf 30 Jahre und nach dieser Zeit verlängere sich der Vertrag oder es gehe an die Gemeinde zurück. Das Grundstück für den Markt sei aber gekauft.

Weiter ging Kropp auf eventuelle Märkte ein. Wie der Name „Marktgemeinde“ schon ausdrücke, wolle man nach Möglichkeit wieder drei Märkte abhalten. Der Kirchweihmarkt habe sich bewährt. Auch der Glühweinstand jetzt zur Adventszeit werde gut angenommen und die beteiligten Vereine profitierten auch davon. Kulturelle Veranstaltungen seien etwas in den Hintergrund getreten, aber man wolle mit dem „Fränkischen Theater“ im nächsten Jahr noch einmal einen Anlauf unternehmen.

Zukünftig soll es, so Kropp weiter, eine Bürger-App für Jung und Alt geben, die derzeit schon in der Testphase laufe. Über sie komme man nach den Aussagen des Bürgermeisters an viele Informationen, die Vereine könnten sich präsentieren und es gebe auch „kleine Helferlein“ bei Schadensmeldungen oder die Sparte „Bürger helfen Bürgern“.

Den Bau eines neuen Feuerwehrhauses bezeichnete der Bürgermeister als eine größere Aufgabe. Man habe schon einmal 1,8 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt, aber das werde nicht reichen. Über den Standort für das FW-Haus habe man lange beraten und dann die Entscheidung getroffen, es am Parkplatz in der Nähe des Bauhofes zu errichten. In drei Bauphasen wolle man von 2023 bis 2025 das Projekt stemmen. Der Bau eines neuen Feuerwehrhauses wurde grundsätzlich für gut befunden, aber über den Standort gab es doch Nachfragen aufgrund der Parkplätze, vor allem beim Spielbetrieb des FC Rentweinsdorf. Ein Bürger sprach sogar von einem „Gschmäckla“ und stellte die Frage, ob hier etwas wegen eines Grundstückstauschs schiefgelaufen sei. Der Bürgermeister widersprach dem, weil ein Tausch nicht möglich gewesen sei oder nicht angenommen wurde. Andere Standorte seien durch die Feuerwehrdienstaufsicht verworfen worden.

Sorgen um Attraktivität der Gemeinde

Oliver Stark wartete mit einem ganzen Katalog von Gedanken, Fragen und Anregungen auf, „weil ich mir viele Gedanken über die Gemeinde mache: Wie viele Schulden hat die Gemeinde? Wo geht es hin und was kommt an Ausgaben in der nahen Zukunft auf die Gemeinde zu? Wann können wir gar nichts mehr investieren?“ Konkret sprach er die Wasserversorgung an, „wo wir sparen und trotzdem mehr bezahlen müssen“, den Marktsaal, „wo Fenster und Böden saniert werden müssen“ und andere Dinge. Bei seinem Blick in die Zukunft stellte Stark die Frage an das Gremium: „Was tut ihr dafür, die Gemeinde attraktiver zu machen, damit auch unsere Kinder und Enkel hier bleiben? Gibt es hier Visionen im Gemeinderat auch für Gewerbe, denn wir müssen doch Einnahmen generieren? Wer soll das bezahlen? Das macht mir Angst.“

Zu den fehlenden Bauplätzen teilte der Bürgermeister mit, dass man nun die „Kappelleite IV“ angehen wolle und dabei wolle man auch eine modernere und neue Bauweise. „Bei ersten Überlegungen denken wir nicht nur an Einfamilienhäuser, sondern auch an Doppelhaushälften. Der Trend geht ganz klar zu kleineren Einheiten. Ebenfalls angedacht sind Mehrfamilienhäuser mit maximal vier bis sechs Wohneinheiten“. Da kam der Zwischenruf aus dem Plenum: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Kanal im Dorf dafür ausreicht.“ Kropp signalisierte, dass das Abwasser über den „Eichelberg“ abgeleitet werde.

Es kamen auch noch zahlreiche Anregungen wie die, Flächen mit Bäumen und Sträucher zu bepflanzen, damit Vögel und Insekten einen Platz fänden. Auch sollte man Obstbäume besser pflegen. Ein anderes Problem im Kontext des Ausbaus des Bahnübergangs bei Lind war der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV), bei dem man sich mehr oder andere Haltestellen wünschte oder auch eine Haltestelle in Treinfeld für den Schienenverkehr. Dem musste aber der Bürgermeister eine Absage erteilen, weil nur öffentliche Haltestellen bedient würden.

Schließlich wies Bürgermeister Steffen Kropp auf die nächste Veranstaltung des Gemeinderates am 12. Dezember und auf eine „Kick-off-Veranstaltung“ des Burgenwinkels hin. Die Gemeinde habe diese angeregt, weil man nicht nur „Zahlmeister“ sein wolle, sondern in Rentweinsdorf auch etwas geschehen soll. Jeder könne hier seine Ideen einbringen.

Bilder