Auch beim „Faschingsrat“ gab es damit eine Änderung. Da auf der Bühne nicht Platz für einen Elferrat war, entschloss man sich deswegen für einen „Sechserrat“, den es heute noch gibt. Mit diesem und der „großen Prinzengarde“ unter ihren Leiterinnen Franziska Sperber und Lena Stark marschierte dann das neue Prinzenpaar Patrick I. und Sophia I. ein und durfte von ihren Vorgängern die Insignien der Krone und des Zepters übernehmen.
Prinzessin Sophia I. meinte: „Lange musstet ihr warten und raten, welches neue Prinzenpaar würde euch wohl erwarten. Als Prinz und Prinzessin wollen wir`s probieren, euch Narrenvolk ein Jahr lang zu regieren. Der schmucke Prinz steht hier nicht allein, Meine Freude ist groß eure Prinzessin Sophia I. zu sein.“ Und Patrick I. vermerkte dazu „bevor wir beginnen, kommen wir zu einem Dank an unsere Nachbarn Simone und Lene. Nach 2 Jahren ist es endlich wieder so weit, das Zepter wird weiter überreicht. Nun ist es so weit, wir hoffen ihr seid bereit. Ihr wisst`s genau, so lasst uns rufen ein 3-faches Rentweinsdorf Helau!“
Dieser Auftakt des neuen Prinzenpaares klappte schon ganz toll. Das kam auch nicht von ungefähr, denn beiden ist das Faschingstreiben anscheinend schon in die Wiege gelegt worden. Bei Prinz Patrick I waren nämlich schon die Eltern Michael und Manuela Zapf im Jahre 1997 das Prinzenpaar von Rentweinsdorf. Der 21-jährige Patrick ist außerdem schon seit drei Jahren im „Männer-Ballett“ aktiv. „Ein Zufall war es dann, dass Prinzenbeauftragter Kurt Schon, ebenso ein leidenschaftlicher Motorradfahrer wie ich, mich ansprach auf einer gemeinsamen Tour Richtung Nürnberg“, gestand der Prinz ein.
Seine Prinzessin Sophia I. kommt allerdings aus dem hohen Norden, nämlich aus Ermershausen, und ist die Freundin von Patrick. Die 20-jährige ist ebenso mit der Karnevalszeit auf besondere Weise verbunden. „Seit dem sechsten Lebensjahr bin ich bei der Faschingsgesellschaft Ermetzia Ermershausen und in der Garde dabei. Natürlich hat mir die Ernennung zur Prinzessin in Rentweinsdorf etwas Überwindung gekostet, aber ich bin gerne und mit großer Freude dabei. Außerdem ist mir das bunte Treiben von Jugend auf bestens bekannt.“
Die Faschingsgaudi begann auch gleich mit dem Auftritt von Ehrengast Georg Schlömer, der mehr als 20 Jahre als „Sechserrat“ fungierte und nun als „Veterinär“ auftrat, und die Corona-Krise bekämpfen wollte. Dazu reichte er in „Boostergläschen“ die Schluckimpfung aus, während der entmachtete Bürgermeister dabei assistierte.
Sarah Schmidtlein, die einzige Sechserrätin und für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, machte mit ihren Ankündigungen von Veranstaltungen schon richtig Lust auf die närrische Zeit. Höhepunkt werden dabei im Marktsaal die beiden Büttensitzungen am 3. und 4. Februar 2023 sein. Der Vorverkauf dazu findet schon am Samstag 17.12.2022 von 11 bis 12 Uhr im Rathaus statt. Außerdem wies sie auf den „Altweiberfasching“ am Donnerstag, 16. Februar hin, der an die Zeiten erinnern soll, in denen Frauen unterdrückt wurden. Ein symbolischer Prozess dafür sei das Abschneiden von Krawatten. „Zu unserem Altweiberfasching haben nur Frauen Zutritt und höchstens Männerballetts. Die Männer vom Sechserrat müssen an diesem Abend die Organisation stemmen und für uns arbeiten.“
Darüber hinaus gibt es ein großes Faschingsprogramm, das von den Vereinen unterstützt wird. Der FC Rentweinsdorf lädt zum Tanz am Faschingssamstag, zum Fischessen am Rosenmontag und zum Kinderfasching am Faschingsdienstag ein. Die „Rentweinsdorfer Karnevalsgesellschaft“ beteiligt sich außerdem an Büttensitzungen benachbarter Vereine und an den Faschingsumzügen in Ebern und Baunach.