Rentweinsdorf Trauer um Pfarrer Barfuß

Pfarrer Gerhard Barfuß ist am vergangenen Donnerstag im Alter von 65 Jahren verstorben. Foto: /NP Archiv

Der Rentweinsdorfer Pfarrer ist am Donnerstag überraschend verstorben. Seine Aufgaben werden nun vorübergehend von seinen Kollegen in der Region übernommen.

 
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Rentweinsdorf - Die Kirchengemeinden Rentweinsdorf und Salmsdorf trauern um ihren Gemeindepfarrer Gerhard Barfuß, der am vergangenen Donnerstag plötzlich und unerwartet im Alter von 65 Jahren verstorben ist. „Tief erschüttert nehmen wir Abschied“, teilen am Montag auch Regionalbischöfin Dorothea Greiner sowie für das Dekanat Rügheim der stellvertretende Dekan Jan Lungfiel mit, die dem Verstorbenen für dessen treuen Dienst in den Kirchengemeinden Haßfurt und Rentweinsdorf danken.

Barfuß war erst im Frühjahr 2020 nach Rentweinsdorf gekommen und hatte dort das frisch renovierte Pfarrhaus bezogen. Damit hatte der gebürtige Königsberger eine lange Vakanz gefüllt, nachdem der langjährige Rentweinsdorfer Pfarrer Hans Körner im September 2018 in den Ruhestand gegangen war. Gerhard Barfuß hatte dann zunächst von seinem Wohnort in Königsberg aus die Vakanzvertretung übernommen, ehe er Ende Februar 2020 ganz nach Rentweinsdorf gezogen war.

Geboren wurde Gerhard Barfuß 1956 in Königsberg und ist dort auch aufgewachsen. Sein Studium verschlug ihn nach Erlangen und Heidelberg, sein Beruf dann zunächst nach Kulmbach, dann ins Fichtelgebirge, schließlich nach Haßfurt. 28 Jahre war er dort Pfarrer, die Stelle teilte er sich mit seiner Frau Doris Otminghaus, mit der gemeinsam er 2015 bis zu acht Geflüchteten, von Afghanistan bis Äthiopien, Schutz und Kirchenasyl im Haßfurter Pfarrhaus geboten hatte. Gemeinsam hat das Paar sechs Kinder großgezogen.

„Ich wollte noch nicht in den Ruhestand“, hatte Gerhard Barfuß im Februar 2020 im Gespräch mit der Neuen Presse seinen Neuanfang in der Marktgemeinde erklärt, nach der Trennung von seiner Frau und dem Auszug der mittlerweile erwachsenen Kinder.

„Gutes behalten, aber immer überprüfen, ob Gutes auch heute noch gut ist“, hatte der nach eigener Aussage wertkonservative Geistliche zu seinem Motto gemacht. Neben der Gemeindearbeit schlug sein Herz für den Posaunenchor; er selbst war leidenschaftlicher Bläser.

Zur Kirchengemeinde Rentweinsdorf gehören 20 Ortschaften, zur Pfarrei zählt auch die eigenständige Kirchengemeinde Salmsdorf, insgesamt sind es mehr als 2000 Gemeindemitglieder. „Flächenmäßig relativ umfassend, arbeitsmäßig auch“, wie Gerhard Barfuß einst umschrieb.

Nun stehen die Kirchengemeinden erneut ohne Pfarrer da – und dies kurz vor den Festtagen. Doch: „Die Gottesdienste an Weihnachten können, dank der Mithilfe der Pfarrer aus den Nachbargemeinden, wie geplant stattfinden“, informiert Patricia Schneider, Sekretärin im Rentweinsdorfer Pfarramt am Montag. In Trauerfällen können sich die Gemeindeglieder an das Pfarramt in Ebern, Pfarrer Bernd Grosser, unter der Telefonnummer 09531/6084 wenden. „Das Pfarramt in Rentweinsdorf ist auch zwischen den Tagen Montag, Dienstag und Donnerstag von 8.30 bis 12 Uhr besetzt“, so die Pfarramtssekretärin.

Auf einen baldigen Abschied von Pfarrer Barfuß war man im Dekanat vorbereitet, wenn auch nicht auf diese Weise. „Pfarrer Barfuß wollte zum 1. Februar 2022 in den Ruhestand gehen“, erklärt der stellvertretende Dekan Jan Lungfiel am Montag gegenüber der Neuen Presse. Insofern seien die Vorbereitungen für die Vertretungen der erneuten Vakanz bereits angelaufen, müssten nun aber vorgezogen werden. „Die Situation ist geklärt“, beruhigt Lungfiel, die Kollegen in der Region würden einspringen. Die Stelle selbst soll offiziell ab Frühjahr 2022 über die Landeskirche ausgeschrieben werden.

Die Beerdigung von Pfarrer Gerhard Barfuß findet am Mittwoch, 22. Dezember, um 14.30 Uhr in seiner Heimatgemeinde in Königsberg statt (Trauergottesdienst in der Marienkirche).

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