Reutersbrunn Sonnige Aussicht für Neubaugebiet

Helmut Will
Links des Weges entsteht das Neubaugebiet „Zum Stolzenrangen“ in Reutersbrunn. Im Hintergrund der Ort mit Kirche. Foto: /Helmut Will

Der Brunnen in Albersdorf könnte saniert und als weiteres Standbein in die Wasserversorgung integriert werden, wie Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann bei der jüngsten Bürgerversammlung in Reutersbrunn ausführte. Ebenfalls Thema waren an diesem Abend das Neubaugebiet zum Stolzenrangen sowie Grünflächen im Ort, deren nicht ausreichende Pflege bemängelt wurde.

 
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Zwei wichtige Punkte, der Anschluss der Wasserversorgung an Fernwasser Oberfranken (FWO) und das Baugebiet „Am Stolzenrangen“, standen bei der Bürgerversammlung in dieser Woche in der alten Schule in Reutersbrunn auf der Tagesordnung. Wesentliche örtliche Probleme gab es nicht.

Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) konnte in einen voll besetzten Raum blicken, als er die Bürger begrüßte. Eine Bürgerversammlung in Reutersbrunn war nach seinen Worten schon im Oktober 2021 vorgesehen, konnte jedoch wegen der Pandemie nicht stattfinden. Auf die Trinkwasserversorgung von Ebern allgemein eingehend führte Hennemann aus, dass die Stadt dafür „schon viel getan und investiert“ habe. Er gab zudem einen allgemeinen Überblick zu diesem Thema für das Stadtgebiet, wobei er auch auf den Brunnen in Albersdorf einging, der saniert werden soll und somit als weiteres Standbein in die Wasserversorgung eingefügt werden könnte.

„Der Stadtrat hat beschlossen, dass wir uns der FWO anschließen. Heubach hat seit dem 1. Mai reines FWO-Wasser und das ist auch für Reutersbrunn und Eichelberg vorgesehen“, so Hennemann. Damit sei die Versorgung mit Trinkwasser gesichert. Martin Lang, Technischer Leiter des Bauamtes der VG Ebern, ging ins Detail und zeigte den Bürgern die genauen Planungen und den Trassenverlauf der Wasserleitung von Heubach bis zum Wasserhaus an der Pöppelsmühle auf. Er erläuterte die möglichen Mischverhältnisse des FWO-Wassers mit dem Wasser aus den Brunnen der Stadt Ebern. „Vorgesehen ist ein Bezug von FWO-Wasser von 50 000 bis 55 000 Kubikmeter pro Jahr“, so Lang. Dadurch sei eine Entlastung der städtischen Brunnen gewährleistet und gegebenenfalls könne nach Absprache mit der FWO im Bedarfsfall auch mehr Wasser von dort bezogen werden. Teilweise seien jedoch Rohrleitungen zwischen den Ortschaften Heubach und Reutersbrunn zu erneuern. Wenn die Leitungen und Anschlüsse alle fertiggestellt sind, befindet sich zwischen Heubach und der Pöppelsmühle nur FWO-Wasser in den Leitungen, eine Mischung erfolgt erst ab dem dortigen Brunnenhaus. Bürgermeister Jürgen Hennemann sagte, dass sich die Wassergebühren für die genannten Ortschaften nicht verändern würden. „Diese bleiben im gesamten Stadtgebiet einheitlich“, so Hennemann. Wenn alles optimal laufe, rechnet Martin Lang im Herbst 2023 mit dem Baubeginn. Zunächst müssten Fördermöglichkeiten ausgelotet und Ausschreibungen vorgenommen werden.

Vertreter des Ingenieurbüros Schneider und Partner (SRP), Lothar Schwemmlein und Stefan Döbereiner, informierten über das geplante Neubaugebiet „Am Stolzenrangen“ in Reutersbrunn.

Schwemmlein erläuterte im Detail die Planungen inklusive des Straßenbaus im dortigen Gebiet. Auf einen Gehweg soll, so erklärte er, wegen einer Kostenminimierung verzichtet werden. Die vorläufige Kostenschätzung wurde auf 1,1 Millionen, ohne Straßenbeleuchtung, beziffert. Wie hierzu Martin Lang ergänzte, sei mit 15 000 bis 20 000 Euro für die Straßenbeleuchtung zu rechnen. Dass die dortige Straße teilweise eine Breite von 6,50 Meter aufweisen soll, stieß auf Unverständnis. Michael Walz: „So breit ist doch nicht einmal die Ortsverbindungsstraße Richtung Unterpreppach.“

Dazu entgegnete Lothar Schwemmlein, dass das heute Standard sei, um einen sicheren Verkehrsfluss zu gewährleisten. Auch müsse man bedenken, dass das Baugebiet möglicherweise in einigen Jahren noch in Richtung Süden verlängert werde. Die Kosten werden, wie Bürgermeister Hennemann auf Anfrage bestätigte, zu 90 Prozent auf die dortigen Anlieger umgelegt. Derzeit müsse man von gut 550 000 Euro Brutto ausgehen.

Stefan Döbereiner, er wird nach Beginn der Baumaßnahmen als Bauleiter vor Ort sein, erklärte dann die angedachten einzelnen Bauabschnitte im Neubaugebiet. „Wir werden versuchen, die Bauabschnitte von der Kreisstraße ausgehend so vorzunehmen, dass die bereits dort vorhandenen Anlieger so wenig wie möglich belastet werden“, sagte er. Vorgesehen sind drei oder vier Bauabschnitte, eine Zufahrt zu den dortigen Anwesen soll stets gewährleistet werden.

Bürgermeister Jürgen Hennemann hatte Lob im Gepäck. So für die Arbeit, welche die Reutersbrunner in Verbindung mit dem Bauhof der Stadt in den Spielplatz und Feuerwehrhaus investiert haben. „Der Spielplatz wurde enorm aufgewertet und das Feuerwehrhaus ist mit sehr viel Eigenleistung umgebaut worden.“ Sein Dank ging namentlich an Ortssprecher Andreas Leibold und den Mitgliedern der Feuerwehr. Die Investition für das Feuerwehrhaus, ursprünglich waren 40 000 Euro vorgesehen, belaufen sich auf 56 000 Euro. „Damit hat die Feuerwehr Reutersbrunn etwas Vernünftiges bekommen“, so der Bürgermeister.

Ortssprecher Andreas Leibold wies auf den Dorfbrunnen hin, der nun, nach vielen Jahren, realisiert werden könne. „Von den Kosten hierfür bleiben 5000 bis 6000 Euro im Dorf, aber es ist ja Geld da und Spenden sind auch schon zugesagt“, so der Ortssprecher. Er freute sich, dass ein Dorfbrunnen entstehen könne, den es im Ort früher schon immer gegeben habe, der jedoch im Lauf von verschiedenen Maßnahmen verschwunden sei. Bürgermeister Hennemann ergänzte hierzu, dass diese Maßnahme durch die Baunachallianz wesentlich finanziell unterstützt werde.

Albert Martin bemängelte, dass durch die Stadt die öffentlichen Grünflächen im Ort besser gepflegt werden sollten. Dazu sagte Hennemann, dass das nicht immer und überall möglich sei. Man sei dabei, ähnlich wie beim Winterdienst, einen Grünflächenplan zu erarbeiten und hier Prioritäten zu setzen. „Wir müssen uns davon verabschieden, dass überall alles kurz gemulcht werden kann.“ Mit dem Bundeswehrareal seien neue Aufgaben hinzugekommen und der Bauhof könne nicht gleichzeitig überall sein. Deshalb soll im Grünflächenplan geregelt werden, welche Flächen bei der Pflege Vorrang haben. Dazu gehören wohl Kinderspielplätze und Friedhöfe.

Hennemann bat um Eigeninitiative: „Vielleicht kann auch der eine oder andere in seinem Ort selbst mithelfen, öffentliche Flächen zu pflegen, das würde uns sehr entgegenkommen.“ Angeregt wurde zudem ein Schwalbenhaus, damit die gefiederten Freunde nicht ihre Nester an Neubauten anbringen.

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