Rosengarten-Open-Air in Coburg Rock und Klassik zum Picknick

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Auch in dieem Jahr sind Mojo Headliner beim COltur-Open-Air. Foto: Dieter Ungelenk

Beim großen Klassik-Open-Air am 2. Juli bezaubert das Philharmonische Orchester mit Melodien aus 1001 Nacht. Am Vorabend rocken drei lokale Bands – ebenfalls zum Nulltarif.

 
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Orientalisches Flair verspricht das Klassik-Open-Air, zu dem das Philharmonische Orchester des Landestheaters am Samstag, 2. Juli, einlädt. Fans von Pop und Rock kommen am Vorabend auf ihre Kosten: Drei Bands aus der Region rocken den Rosengarten und haben zudem „Lieder für Erwachsene“, swingende Klassiker und sogar Schlager im Gepäck.

„Wir haben uns beim Konzept für den Freitagabend an dem angelehnt, was bereits seit Jahren beim Klassik-Open-Air wunderbar funktioniert“, sagt Organisator Michael Selzer von Coburg Marketing. „Für die Besucherinnen und Besucher sind die Konzerte kostenlos, das heißt einfach vorbeikommen, Picknickdecke und Verpflegung mitbringen und es sich auf der Wiese im Rosengarten gemütlich machen. Natürlich haben wir auch an die gedacht, die nicht selbst schleppen möchten: Essen und Getränke gibt es auch vor Ort“, so Selzer weiter.

Den Anfang macht um 17 Uhr das Christian-Seltmann-Quartett mit selbst verfassten „Liedern für Erwachsene“. „Herzschmerz und erste Liebe sind nur retrospektiv ein Thema, es geht auch um die Mühen der Ebene, die ja oft witzig sind, zumindest für die Umstehenden“, verrät Christian Seltmann. Zusammen mit dem Wahl-Coburger, der im Hauptberuf Kinderbuchautor ist, würzen Alex Drab am Schlagzeug, Norbert Schöpa am Bass und Jan Gulden an der Gitarre die Songs mit einem Schlag Rockabilly, einem Schuss Folk, einer Prise Jazz und einem Bisschen Britpop.

The Real BBQ-Connection heizt ab 19 Uhr den Besucherinnen und Besuchern mit Rock, Pop und Schlager aus den 70ern, 80ern und 90ern ein. Vor mehr als zehn Jahren von Jens Müller gegründet, widmet sich die neunköpfige Band vor allem Liedern, die man nicht so oft hört und bei denen sie sich auf den für sie typischen mehrstimmigen Gesang konzentrieren kann.

Rock- (& Roll)Klassiker vor allem aus den 50er- und 60er-Jahren mit einem Schuss Swing: Das ist die Spezialität von Mojo. Jahrzehntelange Bühnenerfahrung macht das Sextett zu einer bekannten Größe in der oberfränkischen Szene. „Wir sind uns sicher, dass wir mit der Mischung ein breites Publikum ansprechen, das einfach mal wieder ungezwungen abfeiern und tanzen möchte. Ganz bewusst als Kontrastprogramm zum Klassik-Open-Air einen Tag später, aber auch zu den Konzerten auf Kloster Banz, die ebenfalls an diesem Wochenende stattfinden, haben wir uns für die etwas rockigere Richtung entschieden“, so Selzer.

Märchenhafte Klänge

Unter dem Motto „Tausendundeine Nacht“ präsentiert das Philharmonische Orchester des Landestheaters unter der Leitung von GMD Daniel Carter am Samstag, 2. Juli, ab 20.30 Uhr ein opulentes Programm in großer orchestraler Besetzung. Herzstück des Abends ist die romantische Suite Scheherazade op.35 des russischen Komponisten Nikolai Rimski-Korsakow nach der gleichnamigen Sammlung morgenländischer Erzählungen. Jeder ihrer vier Sätze erzählt eine andere Geschichte aus dem berühmten Werk der Weltliteratur. Die Sätze werden illustriert mit Erzählungen aus „Tausendundeine Nacht“ durch den Schauspieler Benjamin Hübner.

In der ersten Konzerthälfte erklingen sechs kürzere Stücke aus dem 19. und 20. Jahrhundert, die sich alle um das märchenhafte Thema des Abends ranken. Michail Balakirevs Stück „Islamey“ galt viele Jahrzehnte als das schwerste existierende Klavierstück überhaupt. Beim Klassik- Open-Air ist die Orchesterfassung zu erleben. Vom norwegischen Komponisten Edvard Grieg ist der „Arabische Tanz“ aus der berühmten Schauspielmusik „Peer Gynt“ zu hören. Mit Nikolai Rimski-Korsakovs „Hymne an die Sonne“ aus der Oper „Der goldene Hahn“ nach dem Märchen von Alexander Puschkin gibt das Konzert bereits einen Vorgeschmack auf die neue Spielzeit des Landestheaters. Solistin ist die Koloratursopranistin Dimitra Kotidou.

Von Maurice Jarre erklingt mit dem Liebesthema aus „Lawrence of Arabia“ eine der bekanntesten und großartigsten Filmmusiken weltweit. Johann Strauß’ allererste Operette basierte auf einem Märchen aus „Tausendundeine Nacht“. Aus einigen der dort enthaltenen Melodien komponierte er später einen Walzer, der in diesem Konzert zu hören sein wird. Schlussendlich erklingen von dem dänischen Komponisten Carl Nielsen Auszüge unterschiedlichsten musikalischen Charakters aus der Schauspielmusik Aladdin op.35.

„Ich freue mich, dass wir dieses Jahr endlich wieder ein Klassik-Open-Air ohne Einschränkungen feiern können“, sagt Generalmusikdirektor Daniel Carter, der das Konzert auch moderieren wird. du

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