Rothenkirchen Leerstand verwandelt sich in Kita

Karl-Heinz Hofmann
Der katholische Kindergarten St. Franziskus Rothenkirchen soll erweitert werden. Dafür wird nun ein ehemaliges Geschäftsgebäude zum „Ausweichquartier“ für die Kinder umgebaut. Im Bild (von links) der Geschäftsleiter des Markts Pressig, Antonio Sauchella, Johannes Glatzer, Georg Zwosta und Andreas Müller vom Bauhof sowie Bürgermeister Stefan Heinlein. Foto:  

Der Rothenkirchener Kindergarten St. Franziskus soll vergrößert werden. Nun starteten die Arbeiten für das Ausweichquartier während des Umbaus.

 
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Rothenkirchen - In diesen Tagen hat der Pressiger Bauhof begonnen, das ehemalige Textilfachgeschäft Scherbel Mode und Sport in Rothenkirchen zur Kindertagesstätte umzubauen. „Auch Vereine und Verbände helfen bei den Entkernungsmaßnahmen mit, um den Markt Pressig zu unterstützen und Kosten zu sparen. Öffentliche Hand und Ehrenamt arbeiten Hand in Hand. So muss es bei uns weitergehen“, freute sich Bürgermeister Stefan Heinlein bei einer Begehung der Baustelle.

Das Gebäude wird den Kindergarten St. Franziskus in Rothenkirchen als Ausweichquartier während der dortigen Umbauphase dienen. Der erweiterte Kindergarten wird dann insgesamt über Gruppenräume für 50 Kita-Kinder und zwölf Krippenkinder verfügen. Dahingehend wurde bei der Regierung von Oberfranken ein Förderantrag gestellt.

Der Bürgermeister erinnerte während der Begehung noch einmal daran, dass der Marktgemeinderat den Umbau und die Erweiterung des bestehenden Kindergartens bereits 2018 beschlossen hatte. Dann kamen allerdings vom Gesetzgeber neue Vorgaben. Die geplanten Räumlichkeiten erwiesen sich als zu klein. Statt der ursprünglich angedachten 122 Quadratmeter musste man das Projekt auf 202 Quadratmeter ausweiten. Daraus resultiert nun auch die Kostensteigerung für den Anteil des Marktes auf circa 400 000 Euro. Im Jahr 2018 hatte man noch einen Kostenanteil von rund 250 000 Euro errechnet. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich nun auf rund 1,4 Millionen Euro. Sobald das „Ausweichquartier“ zur Verfügung steht, sollen der Umbau und die Erweiterung des bestehenden Kindergartens erfolgen. Die Bauzeit wird hier vom Architekturbüro Schöttner aus Wallenfels auf eineinhalb bis zwei Jahre geschätzt.

Optimale Lösung

Seit Beginn der Antragstellung war es der Verwaltung in Zusammenarbeit mit der Katholischen Kirchenstiftung St. Bartholomäus und dem Erzbischöflichen Ordinariat immer wichtig, eine gute Unterbringung der Kinder während der eigentlichen Baumaßnahmen zu gewährleisten. Schon seit Januar vergangenen Jahres wurde intensiv nach einem Ausweichquartier gesucht. Schließlich sagte Brigitte Porzelt aus Rothenkirchen zu, die seit drei Jahren leer stehenden Räume des ehemaligen Textilfachgeschäfts zur Verfügung zu stellen. Die Lösung gilt als optimal, da sich das Gebäude in unmittelbarer Nähe des bestehenden Kindergartens befindet und auch noch ein Teil des Gartens genutzt werden darf. Die Anfahrt erfolgt nicht von der Hauptstraße, der Kaiser-Karl-Straße, sondern von der weniger befahrenen Beethovenstraße.

In einem Planungstreffen aller Beteiligten am 16. September wurden die dortigen Umbaukosten auf 232 000 Euro geschätzt. Bürgermeister Stefan Heinlein freut sich über diese positive Entwicklung mit weitgehender Perspektive, denn das Gebäude des ehemaligen Modehauses könnte langfristig als ein dritter Kindergarten im Markt Pressig dienen. Damit hätte man in der Ortsmitte auch die leer stehenden Geschäftsräume wieder belebt und dies ohne neue Flächenversiegelung.

Auch Kirchenpfleger Mathias Beetz von der katholischen Kirchenstiftung St. Bartholomäus, als Träger des Kindergartens, zeigte sich mit der Interimslösung mehr als zufrieden. „Ich bin natürlich sehr froh, dass es endlich losgeht, auch wenn das wieder einen außerordentlichen Mehraufwand in dieser ehrenamtlichen Tätigkeit für mich und alle Beteiligten und Verantwortlichen bedeutet, den wir aber gerne aufbringen“, so Beetz.

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