200.000 Granaten pro Jahr geplant
2025 sollen zunächst 50.000 Artilleriegranaten das neue "Werk Niedersachsen" verlassen, 2026 dann 100.000 und später 200.000 pro Jahr. Produziert werden vor allem 155-Millimeter-Artilleriegeschosse, daneben auch Sprengstoff und Komponenten für Raketenartillerie. 300 Millionen Euro will der Konzern in das neue Werk investieren, 500 Arbeitsplätze sollen entstehen.
Die Investition ist Teil des Plans von Rheinmetall, die Munitionsfertigung deutlich zu erhöhen. Vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine vor fast zwei Jahren habe der Rüstungskonzern in Deutschland, Spanien, Südafrika und Australien insgesamt nur 70 000 Artilleriegeschosse pro Jahr hergestellt, sagte ein Sprecher. Inzwischen seien es 400.000, im kommenden Jahr sollten es 700 000 werden.
Unterlüß ist bereits der größte Produktionsstandort des Rüstungskonzerns, neben Munition werden hier auch Militärfahrzeuge wie der Schützenpanzer Puma hergestellt. Derzeit hat Rheinmetall an dem Standort 2500 Mitarbeiter. Auch Artilleriemunition wird hier bereits hergestellt, aber in deutlich kleinerem Umfang von 30 000 bis 40.000 Granaten pro Jahr und nur als Endmontage aus angelieferten Teilen.
Bund garantiert Abnahme
Für das neue Werk, das fünf- bis sechsmal so viele Granaten liefern soll, gebe es bereits eine Abnahmegarantie der Bundesregierung, sagte ein Konzernsprecher. "Sonst würde auch niemand eine solche Investition tätigen." Die Baukosten trage Rheinmetall allein. Scholz verwies in seiner Rede auf seine Zusage, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben. "Auf diese Zusage können sich die Bundeswehr und die Industrie verlassen."