Gut fürs Grundwasser
Zudem stehe das Wasser hinter dem Damm der Grundwasserneubildung zur Verfügung. Das müsse doch auch für die Landwirte in zunehmenden Trockenperioden ein wichtiges Argument sein, so der Bund Naturschutz. Da höre man meist nur hinter vorgehaltener Hand etwas.
Biber und auch Wildgänse seien keine heiligen Kühe, sie würden auch durch Fang und Abschuss gemanagt. Den Vollzug führten die Mitarbeiter an den Naturschutzbehörden durch. „Wir brauchen keine Abschusspläne für Wildgänse und Biber, wir haben das Management“, erklärte Horst Schwemmer, Bibermanager des Bund Naturschutz.
„Artenreicher und kostengünstiger“
Es sei nicht so, wie es Bürgermeister Reisenweber formuliert, dass überschwemmte Flächen dem Hochwasserschutz (Beispiel Sesslach) nicht mehr zur Verfügung stehen. Denn das Wasser habe in der Aue Platz. Dies sei auch eine wichtige Funktion der Aue, ob mit oder ohne Damm. Biber seien die wichtigsten Verbündeten, um den fortschreitenden Verlust bedrohter Tier- und Pflanzenarten zu verhindern. Horst Schwemmer: „Vom Biber angelegte Feuchtgebiete sind wesentlich artenreicher und kostengünstiger als jedes vom Menschen angelegte Biotop, deswegen relativieren sich auch die Schäden“.
Nutzen deutlich größer
Der Biberschadensfonds sei für dieses Jahr um 100.000 Euro auf 450.000 Euro erhöht. Ein guter Schritt in die richtige Richtung, mehr wäre aber noch besser gewesen. Trotzdem verkenne die Verengung der öffentlichen Diskussion beim Biber auf monetäre „Schäden“ in der Landwirtschaft oder bei Fischteichen völlig die Leistungen und Vorteile gerade dieser Tierart für den Naturhaushalt, anderen gefährdeten Arten, aber auch die viel höheren wirtschaftlichen Vorteile für den Menschen. Der gesamtwirtschaftliche Nutzen des Bibers (kostenlose Renaturierungsleistungen, Wasserqualität, Wasserrückhalt) sei in Bayern wohl
um den Faktor 70 größer als die einzelnen Schäden bei Land-, Forst- oder Teichwirten.
Zum Thema Waschbär und Nilgans sagte Schwemmer: „ Der Nordamerikaner unterliegt in Deutschland dem Jagdrecht und ist ganzjährig jagdbar. Die Nilgans, die nicht hier gehöre, wie Bürgermeister Reisenweber sagt, hat Jagdzeit von August bis Mitte Januar.“