Runter vom Gas Pressig bremst die Raser aus

Karl-heinz Hofmann
Die ersten Schilder für die neuen Tempo 30- Zonen sind bereits eingetroffen und werden in den nächsten Tagen aufgestellt. Darauf weisen Bürgermeister Stefan Heinlein (rechts) und der Leiter des Ordnungsamtes Jürgen Fischer hin. Foto: Karl-Heinz Hofmann

Die Marktgemeinde macht Ernst mit Geschwindigkeitsbegrenzungen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Der Markt Pressig wird durch weitere Tempo-30-Zonen mehr Sicherheit in Wohngebieten schaffen. Über deren Einführung hatte der Marktgemeinderat bereits in mehreren nichtöffentlichen Sondersitzungen und Fraktionsgesprächen diskutiert. Nun informierte Bürgermeister Stefan Heinlein (CSU), was dabei herauskam und wo im Gemeindegebiet künftig Autofahrer runter vom Gas müssen: So gilt dies im Pressiger Wohngebiet „Am Anger“ – und zwar von der Brücke West bis zur Staatsstraße 2201, der Verbindung B 85 nach Welitsch. Auch in Rothenkirchen soll ab dem Marktplatz bis zum Tennisplatz sowie in der Burgstraße Tempo 30 gelten. In Rothenkirchen wird dies die „Siedlung“ ab der Kaiser-Karl-Straße bis Einmündung Friedersdorfer Straße betreffen. Und Welitsch und Friedersdorf werden gar komplett zu Tempo-30-Zonen. Auch die Autofahrer in Förtschendorf müssen auf ihre Tachonadel aufpassen – und zwar links und rechts der B 85 sowie in Marienroth links und rechts der KC 17.

Rechts-vor-links beachten

Wie Heinlein weiter informierte, bringe die Einrichtung der Tempo-30-Zonen noch weitere wichtige Änderungen für Autofahrer mit sich. In allen Einmündungsbereichen gelte nun die Regelung rechts vor links, Ausnahmen gäbe es hier nur bei Bordsteinabsetzungen, etwa in der Pressiger Angerstraße am alten Bahnübergang. Radfahrer müssten künftig in den Tempo-30-Zonen die Straße benutzen, dafür würde man auf neuen Fußgängerüberwege verzichten, auch Fahrbahnmarkierungen würden entfallen.

Der Bürgermeister zeigte sich sicher, dass durch diese Maßnahme nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Wohn- und Lebensqualität der Anwohner verbessert werde. Laut dem Leiter des Ordnungsamtes investiere man dafür etwa 9000 Euro. Allein 30 Schilder würden dafür benötigt. Sie sollen nun zeitnah sukzessive aufgestellt werden. Die Tempo 30-Zone erlangt Gütigkeit, sobald die Schilder stehen.

Mehr Verkehrssicherheit

Neben der Geschwindigkeitsbegrenzung setzt das Gremium aber auch weiterhin auf gut ausgebaute Straßen in Wohngebieten, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. So vergab man die Ingenieurleistungen zum Ausbau des Rosen- und Nelkenweges am Anger für Verkehrsanlagen, Wasser- und Kanalleitungen an das Büro HTS-Plan aus Kronach zum Betrag von 138 110 Euro. Die Gesamtkostenschätzung für beide Maßnahmen des Vollausbaus liegen bei rund 1,2 Millionen Euro. Hier rechnet die Marktgemeinde aber mit Zuschüssen für den Straßenbau von circa 60 bis 75 Prozent und für den Wasserleitungsbau von circa 40 Prozent der förderfähige Kosten.

Lob und Dank sprach der Rathauschef noch dem Leiter der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung in Pressig, André Stadelmann, aus. So habe er in Eigenregie ältere Fahrzeuge der Feuerwehren Friedersdorf und Pressig, die einige Mängel aufwiesen, unter Mitwirkung freiwilliger Helfer repariert. Somit seien sie wieder einsatzfähig. Erfreuliches hatte der Rathauschef auch von der Feuerwehr Eila zu berichten. Hier habe sich eine Damenfeuerwehr mit acht Mitgliedern gegründet, die der Markt Pressig bereits komplett mit Feuerwehr-Einsatzkleidung ausgestattet habe.

Umbau des Gemeindewaldes

Thomas Günther (Bürgergemeinschaft) bat im Anschluss die Verwaltung darum, sich möglichst bald mit dem Gemeindewald und dessen Umbau wegen des Klimawandels zu befassen. Momentan erhalte man entsprechende Zuschüsse dafür. Es handele sich um ein 80 Hektar großes Gebiet, so Günther. Heinlein dankte für den Hinweis und sagte, dass er bereits mit dem für den Gemeindewald verantwortlichen Revierleiter Armin Hanke in Verbindung stehe und in einer nächsten Sitzung das Thema aufgegriffen werde.

Wie der Bürgermeister weiter mitteilte, habe man inzwischen die Verantwortlichen für die Schäden an einem Waldweg ermittelt. Man habe sie bereits zur Rechenschaft gezogen. Der Schaden wurde finanziell sofort beglichen.

Bilder