Ruppen 56 Millionen Liter Trinkwasser an einem Tag

In der Ködeltalsperre bei Mauthaus ist auch zum jetzigen Zeitpunkt noch ausreichend Wasser. Foto: Archiv

In den Trockenjahren 2018 und 2019 wurde in der Region so viel kostbares Nass verbraucht wie nie zuvor. Nun vermeldet die FWO: Der Juli 2020 liegt gleich auf.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Ruppen - Nach der absoluten Rekordmarke im Juli 2019 mit 1,49 Millionen Kubikmeter Wasser kommt die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) für diesen Juli auf 1,48 Millionen Kubikmeter Abgabemenge an die Gemeinden und Stadtwerke in Oberfranken. Wie die FWO weiter mitteilt, wird der langjährige Durchschnittswert für diesen Monat sogar um rund 160 000 Kubikmeter übertroffen, ebenso der Wert aus Juli 2018 (plus 40 000 Kubikmeter).

"Der Monatswert für Juli 2020 liegt auf dem Niveau der Trockenjahre 2018 und 2019. Das dürfte zum einen an den auch in diesem Jahr vergleichsweise langen Trockenperioden liegen, zum anderen an einem Mehrverbrauch bedingt durch die Pandemie, weil viele Menschen gerade im Sommer mehr Zeit zu Hause verbringen als in den Vorjahren", erklärte der Verbandsvorsitzende der FWO, Heinz Köhler.

"Am 31. Juli haben wir die historisch absolut höchste Tagesabgabemenge verzeichnet", ergänzt Verbandsdirektor Markus Rauh. Mit über 56 000 Kubikmetern, also 56 Millionen Litern Trinkwasser an einem einzigen Tag, wurden die angeschlossenen Gemeinden, Stadtwerke und Zweckverbände versorgt. "Dies zeigt insbesondere, dass gerade im Sommer kurzzeitig hoher Bedarf vorhanden ist, der bei den Gemeinden und Städten entsteht, den die FWO aber problemlos auffangen kann. Umgekehrt: Ohne die FWO hätte die eine oder andere Kommune derzeit einen Versorgungsengpass."

Dies unterstreiche einmal mehr die Ausnahmestellung der FWO hinsichtlich der Beschaffung von Trinkwasser für die Städte und Gemeinden in Oberfranken, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Trotz der hohen Tagesabgabemenge sei die Kapazität des Wasserwerks in Rieblich nur zu rund 70 Prozent ausgelastet. Sowohl was das Dargebot betreffe, also die Menge, auf die über drei Standbeine zurückgegriffen werden kann, als auch die Möglichkeiten im Wasserwerk, seien bei Weitem nicht ausgeschöpft. Gerade die Wassermenge in der Talsperre, dem Hauptstandbein der FWO,sei auch zum jetzigen Zeitpunkt absolut ausreichend. "Hier zeigt sich die sehr gute, weil vorausschauende Bewirtschaftung durch das Wasserwirtschaftsamt Kronach", stellte Verbandsdirektor Markus Rauh fest.

Die FWO ist eigenen Angaben zufolge der größte Wasserversorger Oberfrankens. Circa 80 Mitarbeiter sind bei der FWO beschäftigt. Mit stabilen jährlichen Wasserabgabemengen von 14 bis 15 Millionen Kubikmeter Wasser (2019: 14,6 Millionen Kubikmeter) leistet die FWO ihren Beitrag für eine zuverlässige Trinkwasserversorgung im Regierungsbezirk. Neben der Talsperre verfügt die FWO mit dem Wasser vom Zweckverband Wasserversorgung Fränkischer Wirtschaftsraum und der Einspeisung von den Stadtwerken Kulmbach über weitere Standbeine. Insgesamt kann auf über 20 Millionen Kubikmeter Trinkwasser zurückgegriffen werden.

Mit diesen Ressourcen versorgt die FWO rund ein Viertel der oberfränkischen Kommunen und Wasserversorger. Der Anteil beträgt dabei rund 20 Prozent an der gesamten oberfränkischen Abgabemenge. Rund 400 000 Einwohner werden über die örtlichen Versorger wie Stadtwerke oder Gemeinden mit FWO-Trinkwasser versorgt.

Ab 2021 wird die FWO auch die Stadt Erlangen und damit nochmals gut 110 000 Einwohner mehr versorgen. red

Autor

Bilder