Russischer Marinechef entlassen?
Der Kommandeur der russischen Kriegsmarine, Admiral Nikolaj Jewmenow, ist nach einem offiziell unbestätigten Bericht unterdessen in den Ruhestand versetzt worden. Das berichtet die Zeitung "Iswestija" unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen. Jewmenow sei durch Admiral Alexander Moisejew ersetzt worden, den bisherigen Befehlshaber der Nordmeerflotte. Auf der Website des russischen Verteidigungsministeriums gibt es bisher keine Mitteilung.
Einen Grund für den Personalwechsel nennt die "Iswestija" nicht. Zuletzt hatte die russische Schwarzmeerflotte erhebliche Verluste an Kampfschiffen und Soldaten durch Angriffe ukrainischer Raketen und sogenannter Seedrohnen erlitten - also mit Sprengstoff beladene, unbemannte Boote. Wegen der Bedrohung durch die ukrainischen Streitkräfte haben sich die russischen Marine-Kampfeinheiten weitgehend von der besetzten Halbinsel Krim zurückgezogen.
Missverständliche Papst-Äußerungen und ukrainischer Ärger
Papst Franziskus gebrauchte in einem am Wochenende veröffentlichten Interview des Schweizer Fernsehens mit Blick auf Schwierigkeiten der ukrainischen Armee das Wort von der "weißen Fahne" - in Kriegszeiten seit Jahrhunderten das Zeichen der Kapitulation, also der kampflosen Aufgabe gegen die feindlichen Truppen. Papst-Sprecher Matteo Bruni widerspricht Darstellungen, der Pontifex habe die Ukraine zur Kapitulation aufgefordert.
Auf Unverständnis stieß jetzt insbesondere seine Antwort auf die Frage, ob nicht manchmal Mut nötig sei, die weiße Fahne zu hissen - die Formulierung stammte vom Interviewer. Der Papst antwortete: "Das ist eine Frage der Sichtweise. Aber ich denke, dass derjenige stärker ist, der die Situation erkennt, der an das Volk denkt, der den Mut der weißen Fahne hat, zu verhandeln." Das Gespräch wurde für eine Kultursendung aufgezeichnet, die sich grundsätzlich mit der Farbe Weiß beschäftigt - auch zum Beispiel, warum der Papst weiß trägt. Es soll am 20. März ausgestrahlt werden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wies den Appell von Papst Franziskus zu Friedensverhandlungen mit Russland scharf zurück. Die Kirche sei bei den Menschen, sagte Selenskyj am Sonntag in seiner allabendlichen Videoansprache. "Und nicht zweieinhalbtausend Kilometer entfernt, irgendwo, um virtuell zu vermitteln zwischen jemandem, der leben will, und jemandem, der dich vernichten will."
"Als das russische Böse am 24. Februar diesen Krieg begann, standen alle Ukrainer auf, um sich zu verteidigen. Christen, Muslime, Juden - alle", sagte Selenskyj. Und er danke jedem ukrainischen Geistlichen, der in der Armee, in den Verteidigungsstreitkräften ist. Sie stünden an der vordersten Front, sie schützten das Leben und die Menschlichkeit, sie unterstützten mit Gebeten, Gesprächen und Taten. "Das ist es, was die Kirche ist - bei den Menschen."