Säraspo Frohnlach Stimmungsraketen am Narren-Himmel

Alexandra Kemnitzer

Die Prunksitzung der Säraspo war einmal mehr ein Feuerwerk der guten Laune. Das Publikum war begeistert.

 
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Mit dem Schlachtruf „Säraspo Tsching-Bum“ zogen am Samstagabend ausgelassene Stimmung und Faschingsfeeling in die Kultur- und Sporthalle in Frohnlach ein. Dort sorgten vor ausverkauftem Haus große und kleine Akteure unter dem Motto „Wir tauchen ab“ mit einer rund fünfstündigen Prunksitzung im „Culture-Dome der Gemeinde“ für ein gelungenes Feuerwerk an Frohsinn. Das begeisterte Publikum honorierte die ehrenamtliche Arbeit der Gruppen und Einzelakteure immer wieder mit Zugabe-Forderungen. Außerdem zündete es Stimmungsraketen.

Die Säraspo und die Besucher der traditionsreichen Faschings-Prunksitzung haben demnach das Feiern trotz der langen Corona-Pause nicht verlernt. „Wir zeigen es in der Welt den großen Bossen, denn bei uns wird nur mit Luftschlangen geschossen“, erklärte das Kinderprinzenpaar, Lina I. (Popp) und Henry I. (Sander), in seiner Antrittsrede. „Prinzessin-Bachelorette“ Sophie I. (Dekrell) klagte über ihre wenig erfolgreiche Suche nach Männerbekanntschaften und meinte: „Nur für euch habe ich mich durch viele Dates gequält und jedes Mal die Null gewählt.“

Die Jüngsten aus der Purzelgarde durchstreiften in Regenbogenfarben das Meer, während die Nachwuchsshowtanzgruppe „Jukids“ zur ausgelassenen Fisch-Party lud. Was sich wirklich auf der Titanic ereignet hatte, zeigten die „Traumtänzer“, bevor sich das Publikum erneut mit dem Showtanz der „Lunatics“ auf Tauchgang begab. Wie es sich für eine Prunksitzung gehört, wurde natürlich auch dem Gardetanz würdig Rechnung getragen, den die Kinder-, Jugend- und Prinzengarde zeigte.

Seine Verwandlungsfähigkeit stellte Jens Bähring unter Beweis. Als Pizzabäcker Stefano gab er einen amüsanten Einblick in sein Tagesgeschäft. Auf die Frage, was ein E-Auto und Durchfall gemeinsam haben, lieferte er als einleuchtende Antwort: „Sie haben Angst, es nicht rechtzeitig nach Hause zu schaffen.“ Bei seinem zweiten Auftritt als „Mutter Ute“ hatte er die Auswirkungen der Corona-Pandemie unter die Lupe genommen und seine Erlebnisse in einer langen Abfolge verschiedener Lieder zusammengefasst. Nachwuchshexe Hanni (Hannah Moser) versuchte, den Gästen mehrere Zaubersprüche beizubringen, was kein einfaches Unterfangen war.

„Politik ist, wenn alle reden und keiner etwas sagt“, resümierten Lea Knauer und Alessa Meusel in ihrem Sketch. Wie magische Kunststücke funktionieren, zeigte Stefan Knauer in Zeitlupe. Er führte außerdem mit Melanie Bischoff durchs Programm.

Erstmals bekam die Traditionsgruppe „Eichbergsänger“ mit Gerlinde Mai weibliche Unterstützung. Sie punkteten unter anderem mit ihren Klassikern wie „Mambofieber“ oder „Säraspo gibt es nur in Frohnlach“. Einen wahrlich wilden Ritt durch die Geschichte des Rock’n’Rolls unternahm der Fanfarenzug Lichtenfels und brachte das Publikum zum Schwitzen. Die Musikerinnen und Musiker liefen einmal mehr zur Hochform auf. So war es kaum verwunderlich, dass die Stimmung zum Sieden kam, als sie die Bühne unter anderem mit „I was made for loving you“ (Kiss) oder „Footloose“ (Kenny Loggins) rockten und AC/DCs „Highway to Hell“ in Big-Band-Sound präsentierten.

Niko Ostermann rief das Säraspo-Trinklied ins Gedächtnis. Er erinnerte außerdem an die Abwasserpumpleitung zwischen Großgarnstadt und Frohnlach, die für besonderes Aroma in der heißen Sommerhitze sorgte. Melanie Bischoff lud zu einem Dia-Abend der etwas anderen Art ein. Unterstützung erhielt sie von Landtagsabgeordnetem Martin Mittag, der die Geräusche eines Diaprojektors imitierte, während Harald Winkler die Szenen aus einem Ägypten-Urlaub pantomimisch darstellte und als lebendiges Dia dem Publikum Lachtränen in die Augen trieb.

Das Fazit: Die Prunksitzung der Frohnlacher Säraspo war einmal mehr ein Höhepunkt in der Faschingssaison im Coburger Land.

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