Wenige Minuten nach Wiederbeginn lag Coburg mit fünf Toren in Front. Dessau führte im Parallelspiel mit vier Toren. Der Aufstieg der Eisenacher rückte in weite Ferne. Auf der Lauterer Höhe wurden die ganz in Blau gekleideten Gästefans immer ruhiger auf ihren Sitzen, Fynn Herzig erhöhte auf 17:11 (35.). Aber es war noch lange zu spielen. Der ThSV versuchte es nun mit einer sehr offensiv ausgerichteten Deckung, um den HSC zu Fehlern zu zwingen. Das Mittel wirkte. Nach einem vergebenen Wurf und einem technischen Fehler des HSC war urplötzlich der Gästeanhang wieder lautstark vertreten. Ein solch packendes Spiel hatte es auf der Lauterer Höhe seit vielen Monaten nicht mehr gegeben.
Der ThSV war wieder zurück im Spiel und verkürzte durch den besten Eisenacher Fynn Hangstein auf 15:18 (39.), Willy Weyhrauch kurz danach gar auf 16:18. Die Drangphase des Tabellenzweiten durchbrach Jan Jochens im Coburger Tor, der gleich drei Bälle in Folge parierte. Die Coburger Deckung funktionierte hervorragend, die sonst so offensivstarken Eisenacher kamen überhaupt nicht zur Geltung. Doch das änderte sich. Das Spitzenteam aus Thüringen steigerte sich von Minute zu Minute und kämpfte sich mit einer Willensleistung zurück ins Spiel. Acht Minuten vor dem Ende führte Eisenach mit 23:22. Jetzt waren es die Coburger, die von der Rolle waren. Zeitgleich schmolz die Dessauer Führung auf ein Tor zusammen. Plötzlich änderten sich die Vorzeichen, Eisenach schnupperte wieder an der 1. Bundesliga. Denn egal wie Dessau in Ludwigshafen spielte: Bei einem Sieg des ThSV in Coburg waren die Thüringer sicher aufgestiegen.
Der überragende Fynn Hangstein traf ansatzlos für die Gäste, Jakob Knauer für den HSC. Es stand 23:24 aus Sicht der Vestestädter, fünfeinhalb Minuten waren noch auf der Uhr. Die Zeit lief für das Team von Misha Kaufmann. Coburg kam durch Kapitän Andreas Schröder beim 24:25 noch einmal heran, doch der Ball war bei den Gästen und nach dem Treffer von Malte Donker war die Rückkehr der Thüringer in Liga eins perfekt. Endstand in diesem Handball-Krimi: 25:26 aus Sicht des HSC 2000 Coburg.
Die Statistik
HSC 2000 Coburg: Jan Jochens (8 Paraden; 26,67 Prozent gehaltene Bälle), Fabian Apfel – Max Preller, Tumi Steinn Runarsson (1), Max Jaeger (3), Felix Dettenthaler, Bartlomiej Bis (1), Merlin Fuß (2), Julius Siegler, Arkadiusz Ossowski, Florian Billek (9/1), Fynn Herzig (3), Jannes Krone, Jakob Knauer (3), Jan Schäffer (2), Andreas Schröder (1). – Trainer: Jan Gorr.
ThSV Eisenach: Stanislaw Gorobtschuk (4; 25), Max Brustmann (1; 7,14) – Timothy Reichmuth (1), Torben Hübke, Fynn Hangstein (6/2), Jonas Ulshöfer, Duje Miljak, Marko Grgic (6), Daniel Hideg, Ante Tokic (2), Ruben Carlos Mota Sousa, Philipp Meyer, Malte Donker (2), Ivan Snajder (4), Willy Weyhrauch (1), Alexander Saul (4). – Trainer: Misha Kaufmann.
Schiedsrichter: Thomas Hörath (Zirndorf)/Timo Hofmann (Bamberg).
Zuschauer: 3054.
Zeitstrafen: 6 (Bis, Fuß, Ossowski, Knauer, Schäffer, Schröder)/2 (Miljak, Snajder).
Siebenmeter: 1/1 – 2/3.
Spielfilm: 4:2 (5.), 5:7 (11.), 12:8 (19.), 13:10 (24.), 14:11 (Halbzeit), 17:11 (34.), 18:16 (41.), 20:16 (45.), 21:20 (49.), 22:23 (52.), 23:25 (58.), 25:26 (Endstand).