Salmsdorf Höchstförderungen zum Abschluss der Dorferneuerung

Günther Geiling
Blick auf den Dorfplatz mit dem Brunnen, der eine Veränderung erfahren soll und der Kirche, an der die Kirchenmauer Probleme bereitet. Foto: Günther Geiling

Der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft Salmsdorf hat sich einige Stellen im Ort angeschaut. Vieles wurde schon verschönert, einige Pläne möchte man noch umsetzen.

 
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Die Bürger von Salmsdorf wollen die Dorferneuerung mit mehreren Maßnahmen zu einem guten Ende führen und können davon ausgehen, dass noch zwei Bereiche in das Budget gepackt und gefördert werden. Das sind einmal verschiedene Maßnahmen wie der Bürgersteg zwischen der alten Straße und der Dorfstraße und die Kirchenmauer. Ein besonderer Wunsch ist auch der „Mehrgenerationenplatz“ am Rande der Ortschaft, der möglichst allen Altersgruppen des Dorfes dienen soll.

Die umfassende Dorferneuerung von Salmsdorf wurde im Jahre 2005 angeordnet. Anschließend wurden entsprechende Maßnahmen mit rund 1,72 Millionen Euro umgesetzt. Hierfür war eine Förderung von 830 000 Euro geplant, es sind dann aber 990 000 Euro geflossen, sodass die Kostenbeteiligung der Marktgemeinde Rentweinsdorf bei 730 000 Euro lag.

Im ersten Bauabschnitt hat es eine Förderung von 55 Prozent für die Straßengestaltung und 60 Prozent für den Hochwasserschutz gegeben. Hier ist das Auftragsvolumen bei 520 000 Euro bei der „Dorfstraße“ und dem „Laimbach“ gelegen. Beim zweiten Bauabschnitt 2014/15 wäre die „alte Staatsstraße“ bei einem Kostenaufwand von 215 000 Euro mit 61 Prozent und der Kirchenvorplatz bei Kosten von 120 000 Euro mit 66 Prozent gefördert worden. Dann kam aber ein Baustellenstopp durch die Gemeinde.

Dies war auch mit dem Problem der Auseinandersetzung mit den Straßenausbaubeiträgen verbunden. Ebenso musste wieder ein funktionierender Vorstand gewählt werden und auch die Zustimmung der Gemeinde zu bestimmten Maßnahmen war notwendig. Alle diese Punkte wurden erfüllt und nun kam es zu einer öffentlichen Sitzung der „Teilnehmergemeinschaft Salmsdorf 2“, für die sich über 20 Bürgerinnen und Bürger interessierten.

Bei einer Ortsbesichtigung vor dem Ort ging es zu Beginn um die Ausgestaltung eines Platzes, der von allen Altersgruppen genutzt werden sollte. Der Vorsitzende der TG Salmsdorf, Klaus Römert vom ALE Unterfranken sowie Landschaftsarchitektin Miriam Glanz hörten sich hier die Wünsche der Bürger an und entwickelten Gestaltungsmöglichkeiten. Eine große Fläche soll dabei einem „Bolzplatz“ dienen, daneben soll ein Festplatz mit einer Unterstellmöglichkeit oder einem Pavillon entstehen und natürlich gehe es auch um Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Überlegt wurde auch, ob nicht ein Wasserspielplatz entstehen könnte, da man sogar von einer Wasserleitung anzapfen könnte.

Von der Möglichkeit einer Seilbahn wurde weitgehend Abstand genommen, weil ein solches Gerät immer nur für ein Kind gedacht sei und es besser wäre, wenn zum Beispiel bei einem Spielturm mehrere Kinder gleichzeitig in Aktion treten könnten. Auch an einen Balancierbalken sei gedacht oder einem Gerät, das auch Oma oder Opa einmal ausprobieren könnten. Klaus Römert gab einen Finanzrahmen für die Förderung von 40 000 Euro vor und es wurden auch Überlegungen angestellt, wie man von anderen Zuschussgebern oder der Gemeinde hier noch weitere Wünsche einbauen könnte.

Landschaftsarchitektin Miriam Glanz sah es als realistisch an und nannte es ein „sportliches Zeitfenster“, dass sie bis Ende November/Anfang Dezember eine Planskizze vorlegen könnte, um weitere Meinungen zur Verwirklichung abzufragen.

Felix Lang vom ALE Unterfranken und zuständig für das Förderprogramm „FlurNatur“ erinnerte daran, dass Salmsdorf immer wieder Probleme bei Starkregen hätte und mit dem Programm könnte man vielleicht etwas Abhilfe schaffen und Maßnahmen zum Wasserrückhalt umsetzen. „Wir haben hier mehre Knackpunkte und wir können hier mit relativ wenigen Maßnahmen schon viel erreichen“, zeigte er mit Bildern aus der Flur auf. Man habe es ja mit klimafesten Ereignissen zu tun. „Die Regenhäufigkeit wird zunehmen. Das 30-jährige Niederschlagsereignis kommt nun vielleicht alle zehn oder fünf Jahre und deswegen sollte man das Geld dafür in die Hand nehmen.“

Felix Lang nannte hier vor allem Maßnahmen wie die Wiederherstellung von Feuchtlebensräumen, Renaturierung von Gewässern, Aufbau von Waldrändern oder die Erhöhung eines Weges, um einen Retensionsraum zu schaffen. Ziel sei die Stärkung der biologischen Vielfalt im ländlichen Raum und der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen. Es gebe hierbei einen Zuschuss von maximal 50 000 Euro und eine Förderung von 85 Prozent.

Auch Klaus Römert sprach von „einer einmaligen Chance und mehr Sicherheit für den Ort“. Durchführen müsse es die Gemeinde, aber man werde es vom ALE betreuen. Antragsteller könnten die Gemeinde, Verbände oder auch Privatpersonen sein. Es habe ja für Salmsdorf schon einmal einen Vorschlag für eine Hochwasserfreilegung gegeben, der aber eine Million Euro gekostet hätte und die Dorfgemeinschaft sich deswegen dagegen entschieden habe. „Jetzt könnte man auch als Dorfgemeinschaft naturnah entscheiden und ihr habt die Möglichkeit, draußen etwas zu machen“. Trotzdem entspannte sich eine rege Diskussion, wie es mit der Unterhaltung der Gräben oder Wege stehe und wer dafür zuständig sei.

Vorsitzender Klaus Römert ging dann auf die weiteren Baumaßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung ein wie den Brückensteg, Arbeiten am Anwesen der Familie Käb oder auch an der Kirchenmauer, wo man mit Nässe zu kämpfen habe. „Es geht hier um eine Summe von rund 100 000 Euro, die mit dem höchsten Fördersatzsatz von 80 Prozent gefördert wird und das ist nicht selbstverständlich. Wenn wir diese Baumaßnahmen durchgeführt haben, können wir mit ruhigem Gewissen das Verfahren in Salmsdorf abschließen.“ Dabei ging er von einer relativ schnellen Durchführung im Jahre 2023 aus.

Die Grundstückseigentümer wurden dann noch informiert über die Vermessung ihrer Grundstücke, die ab 12. Oktober beginnen soll. In diesem Zusammenhang erinnerte er daran, dass man dabei bis auf die ältesten Vermessungsakten aus dem Jahre 1898 zurückgreifen könne und jetzt natürlich auch Flächenberichtigungen stattfinden.

Aus der Bürgerschaft gab es natürlich noch weitere Wünsche oder Probleme, dass Schotterwege durch Wasser immer wieder ausgespült würden und das Wasser besser abgefangen werden sollte. Auch für den Brunnen in der Dorfmitte hatte man Änderungswünsche, wozu zumindest eine Planung für eine Gestaltung angeboten wurde. Hinsichtlich einer Stromleitung für das Fest in der „Kellergasse“ oder auch von Wasserzuleitungen boten Bürgermeister Steffen Kropp Mithilfe an und Jürgen Eller brachte dabei auch die Jagdgenossenschaft mit ins Spiel.

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