Sanierungspläne Im alten Küpser Postamt geht bald die Post ab

Post - Symbolbild. Foto: Andreas Heckel

Es ist noch nicht verfallen, macht aber doch nicht mehr allzu viel her. Das soll sich bald ändern. DieGemeinde hat das Haus gekauft – und will es nun sanieren.

 
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Küps - Mithilfe der Förderoffensive Nordostbayern will die Marktgemeinde Küps das unter Denkmalschutz stehende frühere Postgebäude sanieren. Zuletzt ist es gelungen, das über 100 Jahre alte Haus durch den Markt Küps zu erwerben. Bürgermeister Bernd Rebhan zeigt sich erfreut, dass der Marktgemeinderat die Pläne unterstützt hat. Damit könne endlich die seit langer Zeit gewünschte Verbesserung im Umfeld des Bahnhofes erreicht werden, wie es in einer Mitteilung heißt.

Die ältere Generation könne sich noch gut an das damalige Postamt in der Straße „Am Bahnhof“ erinnern. meint Rebhan. Als „zweigeschossiges Mansardwalmdachhaus mit Sandsteingliederungen, neubarock“ ist das Gebäude in der Denkmalliste verzeichnet. Dieses Gebäude solle nach den Worten des Bürgermeisters wieder in altem Glanz erstrahlen und eine neue Nutzung erhalten.

Die Entwicklung des Postwesens in Küps beschreibt Pfarrer Heinrich Pöhlmann in seiner Frankenchronik aus dem Jahr 1908: „Früher gehörte Küps zur tgl. Postexpedition Kronach und hatte dorthin wöchentlich mehrmals Botengelegenheit, bis am 1. Oktober 1860 die Einrichtung der Landpostboten erfolgte und dadurch täglicher Postverkehr eintrat, sonntags ausgenommen. Am 20. Februar 1861 wurde Küps mit einer zehn Minuten vom Ort entfernten Eisenbahn-, Post- und Telegraphenstation bedacht mit täglich zwei- bzw. dreimaliger Postzustellung.“

Die zunehmende wirtschaftliche Entwicklung machte auch hier die Trennung der Bahn- und Postverwaltung nötig. 1901 wurde zunächst eine besondere Ortspost (Küps I) mit Telegraphenstation eingerichtet, während sich „in einem stattlichen, vornehm eingerichteten Postgebäude (1902) am Bahnhof das Postamt Küps II“ befindet.“, führt Pfarrer Pöhlmann aus. Bis etwa 1980 war die spätere Deutsche Bundespost hier tätig. Nötig war die Nähe zur Bahn, da der Transport der Post damals durch die Bahn erfolgte. An der geschlossenen Schranke konnte man regelmäßig das Verladen von Briefen und Paketen beobachten. „Die Erbauung der Hochstadt-Gundelsdorfer-, später Stockheimer-Eisenbahn (1861), die am 8. August 1885 provisorisch bis Ludwigsstadt geführt und am 1. Oktober 1885 zur durchgehenden Linie Lichtenfels-Saalfeld-Berlin erhoben wurde (seit 1905 doppelgleisig), trug nicht wenig zur Förderung von Handel und Wandel in unserer Gegend bei“, so Pöhlmann weiter. Der Bahnhof war zu dieser Zeit nahezu das einzige Gebäude zwischen dem Altarm der Rodach und der Bahnlinie und dazu in entsprechender Entfernung vom Kernort.

In den 1980er-Jahren sollte dann eine Modernisierung erfolgen, entsprechende Baupläne lagen bereits vor. Letztlich wurde die Poststelle dann in die Bahnhofstraße verlagert. Das Gebäude wurde verkauft und über lange Jahre als Wohn- und Geschäftshaus genutzt. Die dort gelagerten Materialen waren gerade für die Anlieger oftmals ein Anlass zur Klage. In enger Abstimmung mit dem Eigentümer konnte jetzt eine Lösung gefunden werden, mit der sich die Marktgemeinde eine Verbesserung des gesamten Umfeldes erhofft.

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