Schaeffler Eltmann Kampf um die Zukunft

René Ruprecht
Die Angestellten des Schaeffler-Werks in Eltmann bangen um ihre Zukunft. Foto: /René Ruprecht

Die Verhandlungen zur geplanten Werkschließung des Schaeffler-Standortes Eltmann fanden am Donnerstag, 18. Februar, ihre Fortsetzung. Die Belegschaft protestierte ebenfalls, unterstützt durch Vertreter der Politik.

 
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Eltmann - Auch am Donnerstag fanden sich zahlreiche Menschen in der Industriestraße in Eltmann ein, um vor dem Werkstor gegen die geplante Schließung zu demonstrieren. Vor den ersten Verhandlungen um 14 Uhr versammelten sich rund 250 Protestanhänger auf und vor dem Betriebsgelände der Firma Schaeffler AG. Unter den Demonstranten waren auch Staatsministerin Dorothee Bär aus Ebelsbach, Landtagsabgeordneter Steffen Vogel aus Obertheres, Landrat Wilhelm Schneider aus Maroldsweisach und Eltmanns Bürgermeister Michael Ziegler. Weiterhin waren der Ebelsbacher Bürgermeister Martin Horn von der SPD und Kreisrätin Rita Stäblein, Die Grünen, vor Ort.

Betriebsratsvorsitzender Ulrich Schöpplein erklärte, dass die Verhandlung „die Zukunft für Eltmann bringt. Wir wollen positiv nach vorne gehen, wir fordern die Arbeitgeber auf, uns dabei zu unterstützen.“ Außerdem erklärte er, dass man dem Arbeitgeber „entgegenkommen muss, um eine Zukunft zu haben. Wir müssen die Bedingungen sichern, und dann den Standort.“

Man habe „gestern beim Spitzengespräch am Abend vorgeschlagen, die Köpfe zusammenzustecken, mit allen Beteiligten, um zu überlegen, wie die Forderungen des Arbeitgebers in finanzieller Hinsicht, vielleicht über Digitalisierung und Prozessoptimierung, mit einer verbesserten Arbeitsorganisation zu erreichen sind.“

Man brauche, so Schöpplein, „eine gute Argumentationskette mit Hilfe aller Mitarbeiter, mit allen Beteiligten und vor allem mit Zeit.“ Er fuhr fort: „Es macht für uns keinen Sinn, die Standort-Schließung auf Biegen und Brechen zu verhindern und das, um vielleicht nur einen kleinen Teilerfolg zu haben, um auf lange Sicht auszubluten und die Option in Schweinfurt vielleicht damit zu verschenken.“

Mit den ausgearbeiteten Vorschlägen werde es „richtig sportlich, das Ziel zu erreichen“, so Schöpplein. „Ich glaube auch, es werden richtig zähe Verhandlungen werden. Aber ich bin zuversichtlich. Wir haben gemeinsam bis jetzt so einen guten Weg bestritten. Wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt, ich betone jeder, auch die Unternehmensführung, dann kann eine Lösung gefunden werden.“ Man gehe nach vorne und sei auch bereit, über Kompromisse zu reden, „aber wir wollen eine faire Chance.“ Thomas Höhn von der IG Metall unterstützte Schöppleins Ausführungen: „Wir kämpfen für unsere Rechte. Ihr kämpft auch für euren Standort, das ist ein klares Symbol und ein klares Zeichen heute.“ Eltmann sei ein „toller Standort“ und die Beschäftigten hätten „die Chance verdient.“ Schaeffler habe die Möglichkeit, Größe zu zeigen und mit Eltmann weiterzumachen.

Eltmanns Bürgermeister Michael Ziegler indes leidet mit den Angestellten des Werkes mit: „Ich bekomme viele Briefe und E-Mails von Mitarbeitern. Wenn ich mir ihre Probleme und Sorgen durchlese, das ist fast zum Heulen. Es geht hier nicht um die paar Kilometer von hier nach Schweinfurt, es sind auch viele Mitarbeiter aus dem Bamberger und Coburger Raum hier, sondern es geht darum, dass der Standort hier geschlossen werden soll.“ rr

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