Scheune brennt ab Großeinsatz: Vier Menschen und sieben Pferde gerettet

Großeinsatz um Mitternacht: Rund 300 Rund 300 Einsatzkräfte der Feuerwehr und des THW kämpfen gegen einen Scheunenbrand in einem Weiler bei Bad Berneck. Die vier Bewohner sind wohlauf, nur zwei leicht verletzt. Gerettet wurden auch die sieben Pferde. Allerdings sind 34 Hühner gestorben. Der Schaden wird nach ersten Erkenntnissen auf 200.000 Euro geschätzt, wie die Polizei am Samstag mitteilte.

 
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Bad Berneck - Gegen 23.45 Uhr bemerkte die Tochter der Familie: Es brennt. Der Weiler liegt ein paar Kilometer außerhalb von Nenntmannsreuth, das zu Bad Berneck gehört. Die Straßen dorthin sind kurvig und eng. Gemeldet war der Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens. Die Tage vorher waren staubtrocken, ringsum Felder, der Stall grenzt direkt ans Haus. Es kann alles passieren und es muss schnell gehen. Die Flammen schlagen so hoch wie der Baum davor, Funken sprühen meterweit.

0.11 Uhr sind die Feuerwehren längst beim Löschen. Insgesamt werden es im Laufe der nächsten Minuten 200 Feuerwehrkräfte, wie Stephanie Bleuse, Pressesprecherin des Kreisfeuerwehrverbandes Bayreuth bestätigt. Hydranten im Boden werden angeschlossen, hunderte von Metern an Schläuchen rings um das Anwesen verlegt („fünf B-Leitungen“, sagt Bleuse), ein Schlauch geht um die Kurve zum nächsten Weiler, hunderte Meter lang, die Straße am Haus vorbei abgesperrt, das Rettungs-Uhrwerk läuft. Auch die ständige Wache aus Bayreuth ist vor Ort. Das Rote Kreuz ist mit „30 bis 40“ Helfern da, sagt Thomas Janovsky, der BRK-Pressesprecher. Die vier Personen, die sich selbst aus dem Haus retten konnten, werden vom Team des Krisen-Interventions-Dienstes des BRK betreut.

0.39 Uhr. Der Atemschutz-Trupp rückt an, legt seine Masken an und geht ins Haus. Von außen sieht man nur die Taschenlampen der Feuerwehrleute. Die Drehleiter ist in Position und bekämpft das Feuer auch von oben. Die Flammen sind bereits nicht mehr so hoch, es ist schon mehr Rauch als Feuer zu sehen.

0.48 Uhr. Jetzt steht fest, dass „drinnen nichts angebrannt ist“, teilt ein Feuerwehrmann mit. Die gute Nachricht: Das Haus ist weiter bewohnbar. „Es sind nur die Stallungen betroffen“, sagt Johannes Schnapp von der Polizei-Inspektion Bayreuth-Land. Warum das Feuer ausgebrochen ist, sei unklar. Der Kriminal-Dauerdienst der Kriminalpolizei nahm noch in der Nacht die Ermittlungen auf.

1.15 Uhr. Es steht nur noch das Holzgerippe der Scheune, der Rauch ist weniger geworden, noch immer halten die Feuerwehrler den Wasserstrahl drauf. Für sie wird es eine lange Nacht, auch wenn der Brand schon so gut wie gelöscht ista. „Wir sind noch etwa drei Stunden vor Ort“, sagt Pressesprecherin Bleuse.

Der Stand am Samstagvormittag laut einer Pressemitteilung der Polizei: Der Stall brannte trotz aller Bemühungen vollständig aus. Die Löscharbeiten werden voraussichtlich bis Samstagmittag andauern. Die Flammen hinterließen ersten Einschätzungen zufolge einen Schaden in Höhe von etwa 200.000 Euro. Die Kriminalpolizei Bayreuth hat die Ermittlungen zur bislang unklaren Brandursache übernommen.

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