Die Zeilen, sie sind für seinen Vater bestimmt. „Für etwas eine Strafe zu bekommen, was ich offensichtlich nicht getan habe, ist zu viel für mich“, schreibt Tim S. in einem Brief vom 30. Juni, der auf seinem Weg aus dem Gefängnis beschlagnahmt wird und den die Richterin in dem an diesem schwülwarmen Julitag mit reichlich Zuschauern besetzten Schwurgerichtssaal vorliest. Nur, so der 20-Jährige weiter, weil er als „Mittäter“ bekannt sei. Das sei so ungerecht. Hätte er gewusst, „dass er so etwas macht, wäre ich nie mit ihm unterwegs gewesen. 2,9 Promille, wie hätte ich etwas verhindern sollen? Sorry, aber das ist alles scheiße!“