Derzeit sind es etwa 12 600 Filipinos, die meisten davon arbeiten in der Pflege. Und viele von ihnen haben hierzulande durchaus Diskriminierung und Rassismus erlebt: Das berichtet jedenfalls die interkulturelle Beraterin Grace Lugert-Jose, die sich auf die Integration ausländischer Pflegefachkräfte spezialisiert hat. 2023 hat sie eine Befragung unter 224 in Deutschland arbeitenden Filipinos und Filipinas durchgeführt. Ergebnis: „Oft kommen die neu eingereisten Pflegefachkräfte in Teams mit schlechtem Arbeitsklima, in denen Mobbing bereits an der Tagesordnung ist“, so Lugert-Jose. „Dann werden sie als die Neuen mit meist zurückhaltendem Auftreten und Unsicherheiten in der deutschen Sprache zum Opfer von Mobbing.“
Der Befund scheint zu einer kürzlichen Umfrage der EU-Agentur für Grundrechte zu passen: In Deutschland gaben darin 65 Prozent der Befragten mit afrikanischen Wurzeln an, Rassismus erfahren zu haben – der zweithöchste Wert hinter Österreich.
Lieber Filipinos als Pflegekräfte aus anderen Ländern?
Solche Informationen wirken auch auf Menschen aus Asien kaum einladend. Zumal selbst die deutsche Willkommenskultur zweischneidig ist: Wer in Deutschland Wert auf eine christlich geprägte Leitkultur legt, hat an Patientenbetten oft lieber Filipinos als zum Beispiel Ägypterinnen oder Syrer. Denn dem Christentum gehören rund 90 Prozent der Filipinos an.
So eine Präferenz für Menschen aus den Philippinen, wie sie etwa in der CDU/CSU vertreten ist, lässt sich auch als latente Fremdenfeindlichkeit lesen. Denn willkommen sind die dann nur, weil sie aufgrund ihres Glaubens nicht allzu fremd sind. Zudem: An die zehn Prozent aus den Philippinen sind muslimisch. „In Deutschland gibt es wohl Rassismus gegen Muslime“, erklärt eine Pflegekraft, die von Jason Heinens Programm wieder abgesprungen ist. „Ich will damit nichts zu tun haben.“