Mit dem Bauernhof mitten im Ort sei man derzeit auch noch etwas eingeschränkt, sodass ihre Milchkühe in der Stallung in Anbindehaltung gehalten würden. „So ist es ja noch bei vielen kleineren Betrieben und der Absprung auf eine andere Ebene mit Freilandhaltung ist eigentlich viel zu teuer“, meinte die Landwirtschaftsmeisterin.
Neben ihr steht dabei Friedrich Grimmer, Sohn der stellvertretenden Kreisbäuerin Petra Grimmer aus Bischwind am Raueneck, der mit seinen ebenfalls 25 Jahren über dem Masterstudium Agrarwissenschaft ist. Sie gestehen „wir beide wünschen uns eine gemeinsame Zukunft, haben einen Traum und hätten Lust, gemeinsam etwas zu machen.“ Das würde aber bedeuten, einen neuen Stall zu bauen und von der Anbindehaltung auf Freiland umzuplanen.
„Ein solcher Neubau kostet aber ein bis eineinhalb Millionen Euro und da stellt sich schon die Frage, ob es sich rentiert. Wir sind zwei junge Leute und hätten Lust dazu. Aber es müssen auch die Rahmenbedingungen passen und es muss klar sein, dass dies umgesetzt werden kann. So haben sich in letzter Zeit auch die Baukosten exorbitant erhöht und deswegen muss man sich das schwer überlegen. “ Man wolle ja schließlich nicht nur für einen Stall und Maschinen arbeiten, sondern wolle auch eine Familie gründen, auch etwas an die Freizeit und persönliche Dinge denken.
Am Ende müsse das Geld erst einmal verdient werden und man brauche ein Einkommen, das langfristig gegeben sei. Dies sei auch ein Grund, warum Landwirte noch an ihrer Anbindehaltung festhielten und hier gelte es auch die Menschen mit solchen Problemen zu erreichen und Verständnis zu wecken. Ihre Kühe würden deswegen nicht schlechter behandelt.
Dies zeigte man dann den Buben und Mädchen vom Kindergarten, die auch erfuhren, wie wichtig die Milch für die Energiezufuhr, den Zellaufbau und das Wachstum sei. Sie durften dann die Milch probieren, Mixgetränke oder auch Kirsch- und Beerengrütze kosten.
Die Traktor-Tour führte dann zur Metzgerei Hümmer, wo Metzgermeisterin Marion Hümmer den Weg von der Urproduktion bis zum leckeren Stück Fleisch und Metzgereiprodukten aufzeigte. Sie hätten selbst 70 Milchkühe und betrieben auch die Nachzucht von Vieh mit einer Landwirtschaft mit 100 ha, die von ihrem Mann Norbert Müller und ihrem Schwager Siegfried Müller betrieben werde. „Mein Mann kann heute hier nicht dabei sein und hat mir gerade eine Zwillingsgeburt im Stall gepostet“, freute sich Marion Hümmer über eine Nachricht von ihm.
In Höchstädten habe man den „EU-zugelassenen Schlacht- und Zerlegebetrieb“ und lege viel Wert auf gute Qualität mit Tieren aus der Region. „Wir sind ein Familienunternehmen, das seit 45 Jahren Fleisch und Wurstwaren in bester Qualität liefert und wir sind Profis in Partyservice, für Feste und Familienfeiern aller Art.“ Auch beliefere man Biergärten und Gastronomen oder auch besondere Veranstaltungen wie die Feste im Schloss Eyrichshof.
Marion Hümmer betonte, dass man sich die Ursprünglichkeit des Metzgerberufs bewahrt habe und drückte dies aus mit dem Satz „bei uns läuft keine Wurst vom Band, wir arbeiten alle noch mit Herz und Hand“. Die Hausmacherwurst sei schon etwas Besonderes, die Bratwurst pure Handarbeit und das Steak gewürzt mit einer eigenen Gewürzmischung.
In der Stadt Ebern machten die BBV-Vertreter aber auch das Problem von Freiflächen-Fotovoltaik-Anlagen zum Thema, zumal einzelne Kommunen ihre Landwirte oder Eigentümer anschrieben, ob sie nicht Flächen für Fotovoltaik zur Verfügung stellten. Mit dem Bau von 30 ha Anlagen pro Tag in Bayern komme es zu einem regelrechten „Flächenfraß“, bei dem auch landwirtschaftliche Flächen aus der Bewirtschaftung genommen würden, der Tourismus Schaden nehme und auch das Landschaftsbild beeinträchtigt werde. Besser wäre es, überbaute Flächen für solche Anlagen zu nutzen.