Schlosskapelle Gleisenau Die Magie der Steine

Günther Geiling

Handwerkskunst aus Naturstein ist über die Osterfeiertage in Gleisenau zu sehen: Künstler Gerald Weismantel stellt aus.

 
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Bei der Eröffnung der Ausstellung „Handwerkskunst aus Naturstein“ mit dem Künstler 1. Bürgermeister Martin Horn, die Vorsitzende des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises Sonja Horn, Künstler Gerald Weismantel und Ehrenvorsitzender Roland Meyer (von links). Foto: Günther Geiling/Günther Geiling

„Seine Skulpturen und Objekte leben von seiner Experimentierfreudigkeit. In seinen Werken, oftmals angelehnt an die mexikanische Hochkultur der Azteken, schwingt immer ein Hauch von Mystik und Geheimnisvollem mit. Es ist also mehr als reine Handwerkskunst aus Naturstein, sondern die Magie der Steine.“ Dies betonte Roland Mayer bei der Eröffnung der Ausstellung des Künstlers Gerald Weismantel unter dem Titel „Handwerkskunst aus Naturstein“ in der Schlosskapelle von Gleisenau, die auch über die Osterfeiertage zu sehen ist.

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Die Vorsitzende des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises Ebelsbach, Sonja Horn, zeigte sich froh, dass man nach langer Planung und gehindert durch die Pandemie, jetzt endlich diese Ausstellung präsentieren könne. „Die Künstler und die Kultur mussten am meisten unter den Einschränkungen leiden und deswegen sind wir froh, dass diese Zeit jetzt vorbei ist und wir wieder solche Veranstaltungen planen können.“

„Steine üben schon immer auf mich eine einzigartige Faszination aus. Sie sind in Millionen von Jahren gewachsen, haben eine unverwechselbare Entstehungsgeschichte und besitzen einen individuellen Charakter“, zitierte er Künstler Weismantel selbst und ging auf seine Vita ein. Die Liebe zum Stein sei dem Künstler gleichsam in die Wiege gelegt worden, als er 1958 als Sohn eines Steinbruchbesitzers in Obersinn geboren wurde. Es wundere also nicht, dass er bereits in seiner Jugend vom Material „Naturstein“ inspiriert wurde und schon bald seinen Weg fand, sich darin auch auszudrücken und zu verwirklichen.

Muschelkalk, Sandstein, Granit und Marmor seien genau das richtige Material für Gerald Weismantel, um sich künstlerisch zu verwirklichen und sein Interesse an fremden Ländern und Kulturen einfließen zu lassen. Die Kontakte zu einem Freund im Mexico hatten ihn so auch schon sieben Male in dieses Land geführt und zahlreiche Kunstwerke von ihm weisen auch auf die Aztekenkunst und ihre fantasievolle Ausgestaltung hin.

Roland Mayer empfahl den Betrachtern, weniger nach dem „Warum“ von Einzelheiten der Skulpturen zu fragen, sondern das eigene Auge und Empfinden wirken zu lassen: „Kunst liegt im Auge des Betrachters, der seine eigene Stellung bezieht. Was wir sehen, sehen wir subjektiv. Jeder Anspruch an Objektivität oder gar Normierung würde die Kunst zerstören.“ Trotzdem sei das Kunstwerk auch „die gestaltende Tätigkeit des schöpferischen Menschengeistes und etwas Gewöhnliches wird erst zu Kunst durch Können und die handwerkliche Fertigkeit. Bildhauer vergrößern ihr Werk durch Wegnehmen. Je mehr sie wegnehmen, umso ausdrucksmächtiger wird die Figur.“ So empfahl er den Besuchern, sich von der Handwerkskunst aus Naturstein und von der Magie der Steine bezaubern zu lassen.

Dies wurde untermalt von den beiden Künstlerinnen Monika Appel (E-Piano) und Marina Andreeva (Violine) mit eindrucksvollen Werken, während die Besucher die große Auswahl von Kunststücken beschauten. Dabei fiel die künstlerische Arbeit mit den verschiedenen Natursteinen, meist aus Sandstein in den Farben, weiß, gelb und rot auf. Unter den Kunstwerken waren auch sehr schöne Werke für die Wohnung, angefangen von Kerzenständern, Schalen, Untersetzern bis hin zu besonderen Schmuckstücken wie Ketten mit zahlreichen Gliedern aus einem Stein gefertigt.

Auch für Brautpaare sah man ihre Verbindung mit in sich verschlungenen Ringen aus Stein, in die sogar die beiden Namen eingearbeitet sind. Man spürt in den Werken aber auch die Beeinflussung von zahlreichen Auslandsreisen wie nach Mexiko, die in so manchen Indianerskulpturen und -köpfen zum Ausdruck kommen. Die Ausstellung ist an den beiden Osterfeiertagen 17. und 18. April sowie am Sonntag 24. April, jeweils von 15 bis 17.30 Uhr, in der Schlosskapelle von Gleisenau zu besichtigen.