Und auch sonst sind Coburger gekommen, die man bei Sido, der seinen Namen am Anfang seiner Karriere mit „Scheiße in dein Ohr“ und später als „superintelligentes Drogenopfer“ interpretierte, eher nicht erwarten würde. Beispielsweise Christian Bos-eckert, Stadtheimatpfleger in Coburg. Der promovierte Historiker outet sich als Sido-Fan. „Das schockt manchen, weil man mich anders kennt“, sagt Boseckert. Das Lied „Der Himmel soll warten“, das der Rapper 2010 veröffentlicht hat, habe den Geschichtswissenschaftler und den Mann, der früher eine verchromte Totenkopfmaske trug, zusammengebracht. Seit einigen Jahren verzichtet Sido auf dieses Accessoire, ist unter anderem als Musikproduzent, Schauspieler und Jury-Mitglied von TV-Casting-Shows unterwegs. Aber auch auf großen Bühnen. Wie am Abend in Coburg zwischen Landestheater, Herzog-Ernst-Denkmal und Ehrenburg.