Schneckenlohe Mehr Personal für die Schneckenloher Kita

Rainer Glissnik
In der Kita Schneckenlohe wird den Angestellten zu viel zugemutet. Das soll sich nun ändern. Foto: Glissnik

Die Erzieherinnen sind an ihrer Belastungsgrenze. Nun sollen zwei neue Kräfte kommen. Das finanzielle Defizit nimmt die Gemeinde in Kauf.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Gemeinde Schneckenlohe wird nach einem einstimmigen Beschluss des Gemeinderats eine Betriebsträgervereinbarung mit der Trägervertretung der evangelischen Dekanate Kronach-Ludwigsstadt und Michelau für die Kindertagesstätte „Arche Noah“ abschließen. „Die Kirche ist weiterhin Träger“, erklärte Gemeinderat Jens Blinzler, der sich im Kirchenvorstand gemeinsam mit Martina Maar um die Kindergärten in Trägerschaft der Schmölzer Kirchengemeinde kümmert. Dabei beschrieb er die finanzielle Situation in beiden Kindergärten als nicht wirklich gut. Die Kindertagesstätte in Schneckenlohe erwirtschafte meist ein Defizit.

„Die pädagogische Arbeit in der Schneckenloher Einrichtung ist großartig“, lobte Andreas Förster. Aber diese werde immer öfter an der Grenze der Belastbarkeit erbracht. Die Zahlen sprächen eine deutliche Sprache: Für die direkte Betreuung der Kinder würden 203 Personalstunden benötigt. 194 Stunden würden pro Woche von den neun Mitarbeiterinnen – meist in Teilzeit – geleistet. Allerdings müssten für Kindergartenleiterin Anett Korn 17 Personalstunden als Leitungsaufwand angerechnet werden. Nicht berücksichtigt seien Elterngespräche, Vorbereitungszeiten, Teamsitzungen und Ähnliches. Kalkulatorisch fehlten 46 zusätzliche Personalstunden. Es müssten eine Erzieherin mit 25 Stunden und eine Ergänzungskraft mit 20 Stunden eingestellt werden. Gemäß Anstellungsschlüssel beträgt das Defizit 42 000 Euro. So ein Missverhältnis habe er bislang noch nirgends gesehen.

Wie es dennoch funktionieren könne? „Das Meiste kompensierte das Team mit Plusstunden.“ Leiterin Anett Korn rechne ihren Verwaltungsanteil kaum ein. „Alle zeigten sich über Jahre als extrem flexibel. Urlaub wurde abgesagt oder verschoben, wenn jemand ausfiel.“ So etwas könne schon einmal vorkommen. „Aber wenn das über Jahre so geht, ist es schwierig.“ Zudem sei es nicht einfach, Personal zu gewinnen.

„Weil Kindergarten und Kinderhort in zwei getrennten Häusern untergebracht sind, wird es auch schwieriger“, erklärte Bürgermeister Knut Morgenroth. Ein Schlüssel von 1:8,35 soll künftig gewährt sein. Realistisch werde Schneckenlohe künftig jährlich 40 000 bis 70 000 Euro für mehr Personal dazu zahlen. „Die Qualität sollte uns diese Kosten wert sein.“

Bilder