"Es geht um die Dachdecker- und Klempnerarbeiten", sagte Bürgermeister Knut Morgenroth (SPD). "Wir hatten 16 Firmen angeschrieben und zwei Angebote erhalten. Der Zuschlag geht dann an den wirtschaftlichsten Bieter." Dieser, eine Firma aus Sonneberg, hatte aber ein Angebot für eine Schiefereindeckung abgegeben, die offenbar nie jemand wollte, auch nicht Bürgermeister und Gemeinderat. Ziegel seien günstiger und bedeuteten weit weniger Arbeitsaufwand, hieß es. Morgenroth gab zu: "Ich habe den Fehler schon bei der rechtsverbindlichen Ausschreibung bemerkt, ihn auch zur Kenntnis gebracht, aber ich habe mich vom Ingenieurbüro belabern lassen. Wir sollten den Zuschlag an diese Firma erteilen und danach ein Angebot für eine Ziegeleindeckung machen lassen. Diesen Weg schlug uns das Büro vor." Die Mehrheit des Gemeinderates verlor jedoch die Geduld, stellte sich aus unterschiedlichsten Gründen quer und wollte den Zuschlag nicht erteilen. Damit hatte Morgenroth nicht gerechnet. Er wandte sich jetzt ans Ingenieurbüro mit der Bitte um eine Lösung. Da hätten die Verantwortlichen auch erst einmal ziemlich ratlos reagiert, meinte er. So bleibt die Lage spannend. Zumindest will man jetzt bei der Firma eine Fristverlängerung bis zur nächsten regulären Gemeinderatssitzung erreichen. Eine verzwickte Lage also, die man eigentlich bis zum 27. November in den Griff kriegen müsste, weil die Dachdeckerfirma ansonsten die Gemeinde in Regress nehmen könnte.