Schülermusical in Dörfles-Esbach Theaterzauber für alle

Ganz sauber und richtig glänzend sollen die Sterne werden. Darum bemühen sich die jungen Sternenputzer der Emil-Fischer-Grundschule in Dörfles-Esbach. Foto: privat/Nicole Strehl

Eine ganze Schule spielt Theater: In Dörfles-Esbach gestalten die Erst- bis Viertklässler ein besonderes Projekt. Mit Schauspiel, Chor, Tanz und Kreativwerkstatt.

 
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Boah, das ist ja ein riesiger Typ und so einen prachtvollen Stern hat er. So etwas haben die erstaunten Sternen- und Wolkenputzer ja noch nie gesehen. Na, da ist ja klar, dass der den Wettbewerb gewinnt und der kleine Melwin gegen ihn nichts ausrichten kann. Oder vielleicht doch? Hat Gott etwas Besonderes mit dem kleinen Engel vor, der so gerne Sternenputzer werden möchte und so klein und unbedeutend ist? Oder sich zumindest so fühlt. Und obendrein hat er nur so einen kleinen und gar nicht aufsehenerregenden Stern, der gegen den des Erzengels Gabriel wohl keine Chance hat. Doch Melwin wird überrascht....

Mammutprojekt

Die Klasse 3b der Emil-Fischer-Grundschule in Dörfles-Esbach steht begeistert im Musikraum und probt für DAS Projekt des Jahres: Insgesamt fünf Aufführungen des Musicals „Melwins Stern“ nach dem Kinderbuch von Nathan Zimelman und für die Bühne umgeschrieben von Nicole Strehl, stehen an. Und nicht nur mit den genannten Drittklässlern, sondern mit der gesamten Schule.

„Es wirken wirklich alle mit“, schwärmt Nicole Strehl, „alle Kinder der 14 Klassen mit insgesamt 310 Schülern haben etwas zu tun.“ 93 Jungen und Mädchen aus den dritten Klassen sind im Schauspiel eingebunden, die erste Jahrgangsstufe bildet den Chor, während die zweiten und dritten den Wolken- und Sternentanz zum Besten geben. „Und dann gibt es noch Kinder, die für die Technik zuständig sind, sowie für die Gestaltung von Plakaten und Flyern“, so Strehl weiter. Das Konzept des Musicalprojekts wurde mit der Schulleitung ausgearbeitet, Gesang und Choreografien werden direkt und ausschließlich von den Lehrkräften einstudiert und betreut. „So variieren die Tänze, und die Stücke präsentieren sich bei jeder Aufführung unterschiedlich“, erläutert die Theaterwissenschaftlerin und -pädagogin.

Dass es den Grundschülern Riesenspaß macht, ist unschwer festzustellen. Fröhlich fegen sie ins Zimmer, hüpfen auf die (noch) imaginäre Bühne und können es kaum erwarten, endlich loszulegen. Theo grinst besonders breit, als Nicole Strehl dazu auffordert: „So, jetzt machen wir mal das doofste Gesicht, das wir haben“, und anfeuert: „noch doofer, noch doofer, schließlich sind wir gerade ganz erstaunt.“

Er hat seinen Text innerhalb einer Woche gelernt, „halt so jeden Tag zehn bis zwanzig Minuten und dann habe ich ihn Mama und Papa vorgesprochen“, meint er strahlend über seine Rolle als Erzengel Gabriel.

Positiver Nebeneffekt

Ein strahlendes Gesicht gibt es auch bei Nicole Strehl, die nicht nur das Erlernen von Teamfähigkeit und Disziplin bei dem gigantischen Projekt betont, sondern sich noch über einen weiteren Aspekt freut: „Jedes Kind, das wir fürs Theater begeistern, ist die Zukunft der Kultur.“

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