Weidhausen - Die Sanierung der Schulturnhalle in Weidhausen wird teurer – deutlich teurer. Bürgermeister Markus Mönch sprach in der Gemeinderatssitzung am Montagabend von einer „Kostenexplosion“.
Die Gemeinde muss eine halbe Million Euro mehr als geplant für die Erneuerung der Schulturnhalle ausgeben. Für Bauwillige gibt es indes gute Kunde.
Weidhausen - Die Sanierung der Schulturnhalle in Weidhausen wird teurer – deutlich teurer. Bürgermeister Markus Mönch sprach in der Gemeinderatssitzung am Montagabend von einer „Kostenexplosion“.
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Als der Gemeinderat im Jahr 2019 die Sanierung sowie einen neuen Anbau beschloss, waren alle Beteiligten von Kosten in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro ausgegangen. Nach der von Architekt Christian Fischer jetzt vorgestellten Kostenschätzung wird der ursprüngliche Ansatz um etwa eine Million Euro überschritten. Für die Gemeinde, die für das Bauvorhaben staatliche Fördermittel erhält, kann sich damit der Eigenanteil auf bis zu 1,9 Millionen Euro erhöhen – über 500 000 Euro mehr als zunächst angenommen. Darin eingerechnet ist nach Fischers Worten bereits der „Glücksfall zusätzlicher Fördermittel“ von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Höhe von 615 000 Euro.
„Es sind viele Baufehler zutage getreten“, nannte der Architekt einen wesentlichen Grund für die Kostensteigerung. Die Bauausführung lasse an einigen Stellen auch unter Berücksichtigung der Standards der 1960er-Jahre zu wünschen übrig. Hinzu komme, womit derzeit alle Bauherren zu kämpfen hätten: die starke Verteuerung von Rohstoffen und Materialien. Vor diesem Hintergrund wollte Fischer auf Nachfrage der Gemeinderäte Thomas Vollrath (Freie Bürger) und Michael Hofmann (CSU) nicht garantieren, ob es bei den vorausgesagten Mehrkosten bleibt. Weitere „größere Überraschungen“ seien jedoch nicht zu erwarten. In zwei bis drei Wochen bestehe in dieser Hinsicht mehr Gewissheit. Es sei auch nicht ausgeschlossen, dass die Kostensteigerung moderater ausfalle.
Immerhin konnte Fischer verkünden: „Wir liegen im Zeitplan.“ Geplant ist, die Halle nach den Sommerferien zur Nutzung freizugeben. Der Architekt musste aber einräumen, dass die Arbeiten sehr eng aufeinander abgestimmt seien. So hänge jetzt vom Einbau der Haustechnik ab, ob der Zeitplan gehalten werden könne.
Gute Nachrichten dagegen gab es in Sachen Wohnraum: Der Gemeinderat stimmte der Erschließung eines Wohngebietes in Weidhausen durch die in Ebensfeld im Nachbarlandkreis Lichtenfels ansässige Baugesellschaft Raab zu. Aufgrund der aktuellen finanziellen Situation könne die Gemeinde die Erschließung und den nötigen Grunderwerb ohnehin nicht schultern, so der Bürgermeister. Er verwies auf die laufenden Großprojekte Schulturnhalle sowie Sanierung von Hall- und Wiesenstraße. Dazu komme der geplante Neubau eines Rathauses. Mönch betonte, dass das Vorhaben in enger Abstimmung zwischen Gemeinde und der Firma Raab umgesetzt werde. „Die Gemeinde bleibt Herr des Verfahrens.“ Das Unternehmen sei aufgeschlossen, Aspekte von Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz in die Planung einfließen zu lassen.
Das künftige Baugebiet liegt zwischen Lettenreuther Straße und Reußenberg. Es hat eine Fläche von 14 600 Quadratmetern. Bürgermeister Mönch geht von 15 bis 18 Plätzen für Einfamilienwohnhäuser aus. Interessenten für einen Bauplatz gebe es schon jetzt. Sofern die vorbereitenden Verfahren reibungslos abliefen, könnte noch im Herbst die Erschließung beginnen.