Schwarzgeld-Verdacht TSV Aubstadt im Visier der Zollfahnder

Razzia beim TSV Aubstadt Die Zollfahnder sind angeblichen Schwarzgeldzahlungen auf der Spur. Foto: imago stock&people

Die Behörden gehen gegen den Fußball-Regionalligisten wegen finanzieller Ungereimtheiten vor. Der Vorwurf von unerlaubten Zusatzzahlungen steht im Raum.

 
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Beim unterfränkischen Fußball-Regionalligisten TSV Aubstadt stand am Donnerstagmorgen der Besuch der Zollfahndung an. Wie das Internetportal des Bayerischen Rundfunks „BR24“ berichtete, wurden im Auftrag der Staatsanwaltschaft das Vereinsheim des TSV sowie Wohnungen von Vorstandsmitgliedern durchsucht.

Laut BR-internen Informationen soll es dabei um Schwarzgeldzahlungen eines Bauunternehmens an Spieler des Regionalligisten gehen. Die Razzia am Donnerstag, bei der zahlreiche Unterlagen sichergestellt wurden, ist nicht der erste der Zollbehörde beim TSV. Bereits im März 2022 wurden im Rahmen des Abschlusstrainings vor dem Pokalspiel gegen den TSV 1860 München Spieler von Zollbeamten befragt. Der Vorwurf laute, dass Schwarzgeldzahlungen getätigt worden seien. Das Trainerteam und die dort beschäftigten Spieler sind im Rahmen von geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen, sogenannten „Minijobs“, als Vertragsamateure zur Sozialversicherung gemeldet. Dem Hauptzollamt Schweinfurt liegen angeblich Hinweise vor, dass neben der offiziellen Entlohnung zusätzliche Zahlungen an die Spieler ausgezahlt wurden. Für diese Zahlungen seien keine Lohnsteuer und Sozialversicherungsabgaben entrichtet worden. Es besteht demnach der Verdacht des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand liege der entstandene Schaden der vorenthaltenen und veruntreuten Sozialversicherungsbeiträge allein für das Kalenderjahr 2022 im sechsstelligen Bereich, berichtet der BR. Bis zum Abschluss des Verfahrens gilt die Unschuldsvermutung, betont die Behörde. Das Hauptzollamt Schweinfurt habe dem BR zudem mitgeteilt, dass am Donnerstag in Bayern weitere Maßnahmen und Einsätze des Zolldienstes mit insgesamt 270 Einsatzkräften stattfinden sollten.

Ob der Fall sportliche Auswirkungen für den TSV Aubstadt haben wird, dessen erste Mannschaft den Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern bereits sicher hat und dessen Reserve als Meister der Kreisliga Rhön und Aufsteiger in die Bezirksliga feststeht, ist noch offen.

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