„Wann stoppt der Teufelskreis?“, fragte die Katholische Jugend, die traditionell für den ersten Altar am Krieger-Ehrenmal am Fuße der Festung verantwortlich zeichnet. Die jungen Leute äußerten ihre persönlichen Ängste, einhergehend mit den vielen Krisen unserer Tage wie Krieg, Klimawandel sowie Inflation mit einer Schere zwischen Arm und Reich, die immer weiter auseinanderklaffe.
Die Gestaltung des zweiten Altars oblag erneut der Kolpingfamilie Kronach, die das diesjährige Motto des Deutschen Evangelischen Kirchentags in Nürnberg „Jetzt ist die Zeit“ aufgriff. „Ein Treffen von Christen zum Kirchentag – Ist das denn nicht ein wenig aus der Zeit gefallen?“, fragten die Kolpingmitglieder, ob Kirchen- und Katholikentage noch in unsere Zeit passten und nicht eher innerkirchliche Nabelschau seien: Ein Treffen der letzten, die der Kirche noch die Stange hielten - und irgendwie nicht auf der Höhe der Zeit? Von seinem Selbstverständnis her sei der Kirchentag aber genau das Gegenteil: Ein Straßenfest mit Möglichkeiten zur Begegnung und inhaltlichem Austausch zu aktuellen gesellschaftlichen bzw. religiösen Themen, Raum für Stille und Gottesdienst - und er schaffe Gemeinschaft.
„Du fehlst“: Diese Klage lese man laut KAB Kronach, die den dritten Altar im Zeughausinnenhof gestaltete,- insbesondere bei Todesanzeigen, Stellenwechseln oder beim Ausscheiden aus Beruf und Ehrenamt. Menschen „fehlten“ aber auch beim Fachkräftemangel sowie in Stadt und Landkreis Kronach mit rückgängigen Einwohnerzahlen. Fehle uns – angesichts zurückgehender Gottesdienstbesucher und immer mehr Kirchenaustritten – womöglich auch die Kirche, der christliche Glaube? Hier bedürfe es, appellierten sie, veränderter Rahmenbedingungen, Kurskorrekturen, eines wertschätzenden Umgangs miteinander und einer positiven Grundeinstellung – und das nicht erst, wenn es zu spät sei.