Es ist ein Fall, der Schlagzeilen machte: „Messerattacke am Bahnhof“ titelte etwa die Rheinische Post am 29. April 2020. Und weiter: „Lebenslange Haft für Doppelmord in Iserlohn“. Was weit weg von von den Haßbergen scheint, lässt Sabine Dreibholz, fachliche Leiterin des Frauenhauses Schweinfurt, auch heute noch die Sprache stocken. Am 17. August 2019 war ein Mann auf seine ehemalige Frau und ihren neuen Lebensgefährten losgegangen – beide überlebten die Attacke nicht. Das Baby der Opfer blieb nur deshalb unversehrt, weil es im Auto lag. Unbemerkt vom Täter. Es ist der schlimmste Fall, den Sabine Dreibholz in rund zwei Jahrzehnten erleben musste. Seit 22 Jahren arbeitet sie für das Frauenhaus Schweinfurt, das auch für die Haßberge zuständig ist. Seit Juli 2019 hat sie auch die fachliche Leitung inne. Sie kannte die Frau.