Schwere Gewitter in Franken "Von jetzt auf gleich wurde alles schwarz"

Mit ein bisschen Regen hat es angefangen, dann rennen Menschen im Tiergarten in die Tierhäuser, Gullideckel werden nach oben gedrückt und Wassermassen sammeln sich auf den Straßen.

 
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Das vom Deutschen Wetterdienst angekündigte Gewitter erreichte pünktlich am Freitagnachmittag (26.08.2022) die Region Mittelfranken. Zahlreiche Menschen genossen zuvor noch einige warme Sonnenstrahlen im Nürnberger Tiergarten. Das Nachrichtenportal News5 berichtet, sie wurden vom Regen überrascht: Vor zentimeterdicken Hagelkörnern versuchten sich die Zoo-Besucher schnell in die Tierhäuser zu retten. Doch selbst da drangen nach wenigen Augenblicken die Wassermassen ein und durchnässten schnell das Stroh der Ferkel. Nach der Dürre-Periode, die derzeit in Deutschland herrschte ist der Regen besonders für Felder, Wiesen und Bäume wichtig um sich von der Trockenheit wieder zu erholen.

Auch im Fürther Stadtgebiet und Landkreis hinterließ das Unwetter schnell seine Spuren. Einige Straßen waren in Folge des Regens überschwemmt, Gullideckel wurden nach oben gedrückt und Autos versuchten sich ihren Weg durch die nassen Straßen zu bahnen. "Von jetzt auf gleich wurde alles schwarz am Himmel. Mit ein bisschen Regen hat es angefangen. Bin gespannt wie es mit den Schäden ausschaut. Das ganze Wasser ist ins Auto rein gelaufen", erklärt Marco Winkler und deutet auf sein Auto, das am Straßenrand geparkt wurde. 

Laut der Nachrichtenagentur dpa sind in Mittelfranken und in der Oberfalz hunderte Keller und mehrere Straßen unter Wasser gestanden. Die Integrierte Leitstelle in Nürnberg meldete am Freitagabend rund 470 Einsätze von Feuerwehren und Technischem Hilfswerk in Nürnberg, Fürth und den Landkreisen Fürth und Erlangen-Höchstadt. Verletzte habe es nicht gegeben. Meistens seien Keller vollgelaufen. Auch zwei Unterführugen seien überschwemmt worden.

Die Integrierte Leitstelle Schwabach teilte am Freitagabend mit, in Eckermühlen und Hilpoltstein im Landkreis Roth habe es 65 Einsätze wegen übergelaufener Rückhaltebecken, vollgelaufener Keller und überfluteter Straßen gegeben. Feuerwehren und Technisches Hilfswerk seien mit Sandsäcken im Einsatz.

Auch für die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und die Stadt Amberg berichtete die zuständige Leitstelle am Freitagnachmittag von 60 bis 80 kleineren Einsätzen, meist vollgelaufenen Kellern.

Die Integrierte Leitstelle Bamberg-Forchheim meldete drei bis vier Einsätze wegen vollgelaufener Keller. "Es war völlig unspaktakulär bei uns", sagte ein Mitarbeiter. Das Polizeipräsidium Unterfranken meldete keine besonderen Vorkommnisse.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte vor extremen Gewittern am Freitagabend in Unterfranken, Mittelfranken, Oberfranken und der Oberpfalz gewarnt. Es könnten Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt sowie Kellern und Straßen überschwemmt werden.

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