Schwimm-Startgemeinschaft Coburg Rettlinger holt DM-Medaillen

Trainer Alexander Heider (2. von rechts) mit (von links) Pascal Rettlinger, Noah Heinlein und Milena Heider. Foto: Sandra Rettlinger

Der Coburger Schwimmer Pascal Rettlinger holt in Berlin bei den JahrgangsmeisterschaftenSilber und Bronze. Auch Milena Heider und Noah Heinlein überzeugen.

 
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1293 Athleten aus mehr als 250 Vereinen ermittelten im Europasportpark in Berlin die deutschen Jahrgangsmeister im Schwimmen für das Jahr 2022. Darunter ein Trio der Schwimm-Startgemeinschaft (SSG) Coburg, aus dem Pascal Rettlinger gleich zwei Mal aufs Podest durfte und Silber und Bronze mit nach Hause nahm.

Saisonhöhepunkt

Teilnehmer waren die Jahrgänge 2009 bis 2005, bei den Jungen außerdem der Jahrgang 2004. Abhängig von Alter und Strecke waren die Top-15 bis Top-35 im jeweiligen Jahrgang bei diesem Saisonhöhepunkt startberechtigt. Nachrücker waren möglich.

In Summe 16 Starts

Zum Ende des Qualifikationszeitraums hatten mit Noah Heinlein (Jahrgang 2008), Milena Heider und Pascal Rettlinger (beide 2009) drei Aktive der SSG Coburg den Sprung in die Liste der besten Schwimmerinnen und Schwimmer Deutschlands der Jahrgänge 2009 und 2008 geschafft. Allein die Qualifikation war bereits ein Riesenerfolg für sie – dass es am Ende in Summe 16 Starts wurden, ist in der Geschichte der SSG Coburg und auch der beiden Stammvereine AWV und SVC ein Novum. Die Wettkämpfe erstreckten sich über fünf Tage. An den Vormittagen fanden die Vorläufe, am Nachmittag die Finals der jeweils acht Vorlaufschnellsten der jeweiligen Jahrgänge statt. Die Trainingsplanung auf Seite der Vestestädter für die bis zu zehn Einheiten pro Woche lag in den Händen von Harald Beetz – die Betreuung vor Ort in Berlin übernahm sein Trainerkollege Alexander Heider.

50-Meter-Zeit pulverisiert

Diesmal war es Pascal Rettlinger, der aus Coburger Sicht der Veranstaltung den Stempel aufdrückte. Er hatte sich über alle drei Bruststrecken, sowie den Sprint in Freistil und Schmetterling qualifiziert. Gleich beim ersten Start pulverisierte er seine 50-Meter-Brust-Bestzeit mit 33,47 Sekunden – die Finalteilnahme war damit gebucht. Beeindruckend war, wie er sein erstes Finale anging. Hochkonzentriert und dennoch mit der nötigen Lockerheit bestätigte er seine Zeit aus dem Vorlauf mit 33,59 Sekunden. Die erste Medaille für einen Schwimmer der SSG Coburg bei einer deutschen Jahrgangsmeisterschaft war die Belohnung – er durfte sich über Bronze freuen.

Am nächsten Tag folgten die 50 Meter Schmetterling, die für ihn nicht ganz nach Plan liefen und die er mit Platz 22 (0:30,67) beendete. Doch am dritten Tag konnte Pascal Rettlinger erneut sein Potenzial voll abrufen. Im Vorlauf über 100 Meter Brust schwamm er mit 1:16,5 knapp unter Bestzeit und zog damit auf Platz fünf ins Finale ein. Hier zündete der SSGler den Turbo und legte ein fast perfektes Rennen hin. Mit einer Steigerung auf 1:14,45 Minuten stand sein Name auf Platz zwei der Anzeigetafel – der deutsche Vizemeister kommt damit aus der Vestestadt. An den nächsten Tagen rundete er sein Programm mit der 200-Meter-Bruststrecke in 2:51 und Platz 16 sowie 50 Meter Freistil in 0:28,6 und Platz 30 ab.

Knapp am Podest vorbei

Milena Heider war die zweite Brustspezialistin der SSG Coburg, die über alle drei Strecken klar qualifiziert war. Sie ergänzte ihr Programm mit den langen Freistilstrecken über 400 Meter und 1500 Meter. Auch sie startete mit der 50-Meter-Bruststrecke. Im Vorlauf schlug sie nach 0:35,50 an, was ebenfalls den Einzug ins Finale bedeutete. Dort steigerte sie sich auf 0:35,45 und belegte damit einen sehr guten 6. Platz. Es folgten die 400 Meter Freistil, auf denen sie nicht richtig ins Rennen fand und nach 4:54 auf Platz 19 anschlug. Dann waren es auch bei ihr die 100 Meter Brust, die wieder einen Coburger Finaleinzug brachten. Nach Rang 4 im Vorlauf mit 1:17,56 Minuten wollte es im letzten Rennen nicht richtig laufen – die Bestzeit blieb aus und dennoch stand diesmal ein sehr guter Platz fünfter Platz nach dem Anschlag zu Buche (1:17,47).

Tags darauf schlug endlich Milena Heiders Stunde: Mit einem beherzten Vorlauf erkämpfte sie in 2:49 den letzten Finalplatz. Am Abend ging sie dann auf der Außenbahn an den Start und setzte alles auf eine Karte. Am Zielanschlag stoppte die Uhr bei fantastischen 2:44,83 – Platz 4 war die Belohnung und ein versöhnlicher Abschluss. Die Coburgerin beendete die Meisterschaften mit dem Start über 1500 Meter Freistil mit 19:00 und Platz 10.

Allrounder Noah Heinlein

Der dritte im Bunde war Noah Heinlein. Seine Hauptlage ist die Schmetterlingsdisziplin, hier hatte er die Qualifikation über alle drei Strecken geschafft. Dass er als Allrounder gehandelt werden kann, belegen weitere Starts über 50 Meter Freistil, 400 Meter Lagen und 100 Meter Brust. Für ihn begann der Wettkampf mit der Hauptstrecke, den 200 Meter Schmetterling. Er haderte mit den letzten 15 Metern, aber es wurde Saisonbestleistung in 2:23,50 und Platz 12 im Jahrgang 2008. Die 50 Meter Schmetterling beendete er in starken 0:28,37 (Platz 15). Am nächsten Tag standen zwei Strecken im Vorlauf auf dem Programm: die 100 Meter Brust beendete er in Bestzeit mit 1:15,36 als 25. seines Jahrgangs, über 400 Meter Lagen wurden 5:09,74 (15.) gestoppt. Über 100 Meter Schmetterling erreichte er eine weitere persönliche Bestzeit und finishte in 1:02,95 auf Platz 15. Etwas mehr als eine Sekunde fehlte zu Platz 8 und dem Finaleinzug. Für Noah Heinlein gingen die Meisterschaften ebenfalls mit den 50 Metern Freistil zu Ende. In 0:26,51 schwamm er seine dritte Bestzeit (Platz 15). sr

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