Seelsorgebereich Kronach Neue Konzepte gegen Missbrauch

red
Im Auftrag des Erzbistums Bamberg hat der Seelsorgebereich ein Konzept zur Prävention von sexuellem Missbrauch erarbeitet. Foto: stock.adobe.com/Africa Studio

Im katholischen Seelsorgebereich Kronach liegt nun ein Augenmerk auf der Prävention von Übergriffen. Spezielle Schulungen werden angeboten.

 
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Bereits zum 1. Advent 2022 hatte Leitender Pfarrer Thomas Teuchgräber für den Seelsorgebereich Kronach zwei wichtige Konzepte veröffentlicht. Sie wurden im Auftrag des Erzbistums Bamberg in den beiden letzten Jahren erarbeitet: Zum einen das Pastoralkonzept für die Seelsorge in den Gemeinden und zum anderen das Schutzkonzept zur Prävention vor sexuellem Missbrauch.

Das Pastoralkonzept für den Seelsorgebereich wurde mit den Pfarrgemeinderatsgremien und im Pastoralteam der Hauptamtlichen, sowie in einem Arbeitskreis erstellt und im Seelsorgebereichsrat beschlossen. Erzbischof Ludwig Schick hatte es im Oktober 2022 kurz vor seiner Emeritierung sehr wertschätzend zur Kenntnis genommen.

Das Präventionsschutzkonzept des Seelsorgebereichs hat Pfarrer Teuchgräber im letzten Jahr zusammen mit dem zuständigen Referenten im Erzbischöflichen Ordinariat, sowie mit Sozialpädagoginnen und Lehrkräften aus den gemeindlichen Gremien des Seelsorgebereichs, der Caritas und dem Pastoralteam erstellt. Es wurde im Herbst vom Erzbistum Bamberg wie vorgelegt genehmigt.

Beide Konzepte finden sich auf der Homepage des Seelsorgebereichs Kronach zum Nachlesen. Das Pastoralkonzept ist 24 Seiten lang und das Schutzkonzept 20 Seiten.

Das Pastoralkonzept besteht aus fünf Kapiteln samt einer Präambel und es umreißt das Ziel, Christus in die Gemeinden hinein zu verkünden, zum vertrauensvollen Glauben an ihn einzuladen, ihn in den und mittels der Sakramente miteinander zu feiern, aber auch in den Bedürftigen zu erkennen und insgesamt kirchliche Gemeinschaft mit vielen Menschen zu verwirklichen.

Pfarrer Teuchgräber lädt ein, sich die Konkretisierungen, die im Konzept als Schwerpunkte des kirchlichen Lebens beschrieben wurden, einmal persönlich durchzulesen. Sie sind gegliedert entsprechend der vier kirchlichen Grundvollzüge Liturgia – das Leben feiern, Martyria (Verkündigung) - das Leben deuten, Diakonia - das Leben teilen, sowie Koinonia - das Leben miteinander gestalten. Das tun auch die kirchlichen Verbände, darunter die Caritas, die katholische Erwachsenenbildung (KEB), Kolping und der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) sowie zahlreiche ökumenischen Aktivitäten und Initiativen der Kirchengemeinden.

Pfarrer Teuchgräber ruft auf: „Lassen Sie uns miteinander in den Spuren Jesu Christi gehen und uns auch gemeinsam einsetzen für eine lebenswerte Welt in Gerechtigkeit, Frieden und Freude. Wir laden ein unsere Pfarreien zu erleben und freuen uns, wenn unsere Gemeinden für alle schöne Orte der Begegnung werden, an denen Gemeinschaft erfahren und der christliche Glaube gelebt wird. Dabei sind wir ausdrücklich nicht nur für die Braven und Frommen da, sondern stets auch für Kritische und Suchende, die uns ebenso wichtig sind“.

Auch das Präventionsschutzkonzept für die Pfarreien, Filialgemeinden und pfarrlichen Einrichtungen des Seelsorgebereichs Kronach wurde genehmigt. Die Katholischen Kindertagesstätten haben je eigene Schutzkonzepte in den vergangenen Monaten erarbeitet. Insbesondere die genaue Analyse von eventuellen Risikosituationen war wichtig. Der im Konzept enthaltene Verhaltenskodex, der für alle kirchlichen Mitarbeitenden im Erzbistum Bamberg verpflichtend ist, gilt natürlich auch in jedem Seelsorgebereich. Er ist im Schutzkonzept ebenso nachzulesen wie auch die genaue Beschreibung der möglichen Beschwerdewege für Betroffene und die danach ausgelösten bistumsweit geregelten Interventionsverfahren.

„Wir wollen damit ein klares Signal setzen, dass wir in unserem Seelsorgebereich Kinder, Jugendliche und schutzbedürftige Erwachsene vor sexuellen Übergriffen, Missbrauch und Gewalt schützen wollen, da uns ihr Wohl sehr am Herzen liegt. In einer Kultur der Achtsamkeit wollen wir ihnen wertschätzend begegnen und ihre Gefühle und Themen ernst nehmen“, erklärt Pfarrer Teuchgräber.

Zum Schutzkonzept gehören auch Präventionsschulungen für die ehrenamtlich Mitarbeitenden in den kirchlichen Gremien im Seelsorgebereich. Der Kronacher Pfarrgemeinderat hat nun am 12. Januar damit begonnen und sich als erstes Gremium dieser Art im Landkreis Kronach von Bildungsreferent Andy Fischer von der Fachstelle für katholische Kinder- und Jugendarbeit im Dekanat Kronach anhand von Fallbeispielen intensiv und interaktiv schulen lassen.

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