Seniorenheim Ebern Das Richtfest rückt näher

Rudolf Hein
Bis September soll das Hauptgebäude winterfest stehen und Richtfest gefeiert werden. Foto: /Rudolf Hein

Was lange währt, wird endlich gut: So auch im Mannlehen in Ebern. Nachdem die Zauneidechse länger den Bau des Seniorenheims verzögert hat, geht es nun sichtbar voran.

 
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Nach fast zehn Jahren der Planung, nach Verzögerungen durch Zauneidechsen mit Zusatzkosten im mittleren fünfstelligen Bereich, wächst seit September 2021 der Neubau der künftigen Senioreneinrichtung im Eberner Mannlehen zusehends in die Höhe. Untergeschoss und Erdgeschoss des 84 Meter breiten Hauptgebäudes sind im Rohbau fast fertig, es fehlen nur noch zwei weitere Geschosse und das Pultdach. Ende September wird Richtfest sein. Bis Weihnachten 2023 soll dann der gesamte Komplex mit Seitenflügeln und Nebengebäuden bezugsfertig sein – so ist es vorgesehen.

Die Ortsgruppe Ebern der CSU hatte den Abteilungsleiter für stationäre Altenhilfe der Diakonie Bamberg-Forchheim, Wolfgang Streit, jüngst zu einem Ortstermin an die Baustelle des künftigen Seniorenzentrums im Stadtteil Mannlehen eingeladen, um sich ein klareres Bild vom Baufortschritt und weiteren Planungen machen zu können. Die stellvertretende Ortsvorsitzende, Isabell Zimmer, freute sich, etwa 30 Interessierte begrüßen zu dürfen. Anwesend waren auch der Leiter des Seniorenzentrums Sankt Elisabeth, Stefan Dünkel, und der Pflegedienstleiter Manuel Hofmann.

„Das Seniorenzentrum St. Elisabeth in der Innenstadt ist nicht mehr zeitgemäß, es entspricht nicht mehr den Vorschriften des Bayerischen Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes,“ so Wolfgang Streit am Anfang seines Vortrages. 23 Millionen Euro werden investiert, um eine Wohnanlage zu errichten, die den modernen Anforderungen der Altenpflege gerecht werden kann. Es entstehen 84 Wohneinheiten, die mit Eingangs- und Sanitärbereich jeweils 27 Quadratmeter Fläche aufweisen, der Wohnbereich ist 14 Quadratmeter groß, es gibt nur Einzelzimmer, keine Doppelzimmer.

Jeweils 14 Bewohnerinnen und Bewohner sind in einer von sechs Hausgemeinschaften zusammengefasst und teilen sich eine große Wohnküche als Gemeinschaftsraum, in dem man zusammen Zeit verbringen kann und wo auch unter Anleitung miteinander gekocht wird. Eine Großküche ist nicht vorgesehen. „Das Alltagsleben soll größtmöglich in einem normalen Rahmen stattfinden. Das Stichwort ist Servicewohnen mit Tagespflege und ambulantem Pflegedienst“, fasst Streit den Planungsstand zusammen. Details, wie die Einrichtung eines Ladens oder Bistros im ersten Stock und anderes sind noch nicht entschieden – „wir müssen im Gespräch bleiben und gemeinsam Lösungen finden.“

Auch die Stadt Ebern wird noch in die Pflicht genommen werden. Die Diakonie hat mit 19 Parkplätzen schon sechs mehr eingeplant als gesetzlich vorgegeben. Bei bis zu 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern pro Schicht, für Besucher und Lieferanten reicht das bei weitem nicht aus, so die Bedenken von Anwohnern. Eine Möglichkeit wäre es, den Holzlagerplatz am Lützeleberner Weg als Parkplatz umzuwidmen, was ohne große Baumaßnahmen zu machen sein müsste. Um barrierefrei in die Stadt gelangen zu können, sollte der jetzige Schotterweg geteert werden, die Anbindung an die Coburger Straße ist eine weitere „Baustelle“, für die es eine Lösung zu finden gilt.

Angesichts der gegenwärtigen Lage erweist sich jeder Blick in die Zukunft schwierig. Die Vertragsbindung der Baufirmen ist aufgehoben, Baukosten müssen immer wieder neu verhandelt werden. Der Personalschlüssel im Pflegebereich verbessert sich zwar, aber auf absehbare Zeit werden immer mehr eigentlich vorhandene Stellen unbesetzt bleiben, weil sich einfach keine Menschen mehr finden, sie zu besetzen.

Ein Versprechen wollte Wolfgang Streit trotz alledem schon geben: „Wenn im September das Hauptgebäude winterfest ist, mit Dach und Fenstern, dann werden die Anwohner und alle Interessierten eingeladen, sich im Haus umzuschauen und sich zu informieren. Transparenz ist wichtig, es gibt bei diesem Projekt keine Geheimhaltung“.

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