Wunsiedel/Rauhenebrach - Was für den Forscher eine wahre Fundgrube an neuem Wissen ist, sieht auf den ersten Blick eher unspektakulär aus. Vier Sandsteinblöcke liegen in der Sägehalle sicher aufbewahrt. In dieser Woche holt Dr. Frederik Spindler die Teile in seine Forscherwerkstatt nach Denkendorf. Der Fels stammt aus einem Steinbruch bei Rauhenebrach im Steigerwald. Arbeiter hatten hier (die Neue Presse berichtete) auf einem gebrochenen Stein ein riesiges Fossil entdeckt: Wie sich herausstellte, handelt es sich um einen 70 Zentimeter langen Unterkieferknochen eines Cyclotosaurus ebrachensis. Allein dies ist eine Sensation, gab es vom „Ebrachensis“ doch bisher nur einen Fund, und der stammte aus den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. „Wir haben jetzt die einmalige Chance, den ,Ebrachensis’ wissenschaftlich zu erfassen und zu beschreiben. Bislang gebe es lediglich Schädelknochen, die darauf schließen ließen, dass der Lurch mindestens drei Meter lang war. Ob dem tatsächlich so ist, wird sich in den kommenden Monaten etwas genauer einschätzen lassen.