SG Coburg Christina Zeitner ist Schützenkönigin

Wolfgang Desombre

Christina Zeitner hat offenbar Geschmack an Führungspositionen gefunden. Sie steht nicht nur seit Kurzem als erste Frau überhaupt an der Vereinsspitze, sie hält nun auch als neue Königin das Zepter in der Hand.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Christina Zeitner ist seit 668 Jahren und wenigen Tagen die erste Schützenmeisterin und nach 1904 ist nun auch die vierte Frau, die zur Schützenkönigin proklamiert wurde. Ihr war es gelungen, mit der historischen Armbrust den größten Teil des hölzernen Vogels abzuschießen. „Ich hatte schon ein gutes Gefühl bei der Schussabgabe, als ein großer Brocken zu Boden fiel“, schmunzelt sie. Gemeinsam mit dem 1. Ritter Horst Schreuer und dem 2. Ritter Heinrich Roth hat sie nun für ein Jahr die Regentschaft inne.

Coburgs 2. Bürgermeister und Ehren oberschützenmeister Hans-Herbert Hartan beglückwünschte das neue Königshaus dann auch beim Empfang der Schützen auf dem Marktplatz. Auch für ihn sei das Coburger Vogelschießen dieses Jahr ein besonderes gewesen, führte er aus. „Als ich 2019 angekündigt hatte, dass das Vogelschießen 2019 mein letztes als Oberschützenmeister sein wird, habe ich nicht im Entferntesten damit gerechnet, dass ich 2022 als Bürgermeister die Traditionsfahne wieder in die Obhut der Stadt nehmen darf.“ Es sei ein sehr emotionaler Moment für ihn, gab er zu.

Nach zweijähriger Corona-Pause habe man nun endlich wieder das Vogelschießen veranstalten können. Das älteste und traditionsreichste Fest der Stadt, das 1444 erstmals urkundlich erwähnt wurde, sei dabei wieder einmal ein Fest für Klein und Groß, für Jung und Alt, eben ein Fest für die ganze Familie gewesen, so Hartan.

Hartan dankte der Schützengesellschaft für die Organisation des Festes, insbesondere galt seine Anerkennung dem neuen Oberschützenmeister Stefan Stahl und seinem Team. Auch für Platzmeister Stefan Schober gab es großes Lob. Ihm sei es wieder einmal gelungen sein, einen großartigen Festplatz zu gestalten. Als Ehrenoberschützenmeister schaue man ja besonders kritisch hin, was denn die nächste Generation macht, so Hartan. Traditionsgemäß nahm er dann die Fahne, die der Rat der Stadt Coburg vor über 300 Jahren gestiftet hat, zurück in die Obhut der Stadt und merkte dann noch hinsichtlich der neuen Schützenmeisterin und -königin an, dass man bei der Schützengesellschaft eben nicht mit Worten, sondern mit Taten gendere.

Die Ergebnisse

Schützenkönigin Christina Zeitner (716 Gramm), 1. Ritter Horst Schreuer (376 Gramm) und 2. Ritter Heinrich Roth (294 Gramm).

Jungschützenkönig Nino Worowsky, 1. Ritter Louis Buhl,  2. Ritter Maximilian Florschütz.

Volkskönig Rene Wicht/Meeder (415 Teiler), 1. Ritter Frank Krause/Vogtland (480 T),  2. Ritter Fabian Friedrich/Coburg (570 T).

Schützenlisl 2022/2023: 1. Cheyenne Roth, 2. Felicitas Bohl,  3. Nele Müller

Bilder