Schwere Vorfälle bei Explosionen in Berlin
In Berlin wurde ein Siebenjähriger bei der Explosion einer solchen - illegal gezündeten - Kugelbombe lebensgefährlich verletzt und musste notoperiert werden. In Brandenburg gab es einen Toten. Und in Berlin-Schöneberg wurden bei einer Explosion durch die Wucht Häuserfassaden sowie Autos beschädigt und mehr als 30 Wohnungen zeitweise unbewohnbar.
Pyrotechnik-Verband: Illegales Feuerwerk ist das Problem
Der Bundesverband für Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk machte vor allem das illegale Feuerwerk für die Verletzten verantwortlich. "Das Vermengen von Sprengstoffkriminalität mit der friedvollen Verwendung von geprüftem und sicherem Kleinfeuerwerk ist Populismus unterster Schublade", sagte Vorstandsmitglied Ingo Schubert.
Das intensiv geprüfte und mit CE-Zertifizierung versehene legale Feuerwerk sei nicht mit den Explosivstoffen vergleichbar, die in der Silvesternacht zu Sachschäden, Verletzungen oder Todesfällen führten, so der Verband. Die in Wirklichkeit größte Petition hätten die Bürgerinnen und Bürger in der Silvesternacht abgegeben, indem Millionen Menschen friedlich und sicher mit Feuerwerk gefeiert hätten, argumentierte der Interessenverband.
Kanzler: "Irgendwie komisch"
Die DUH kündigte an, alle Innenminister zu einer Veranstaltung einzuladen, bei der die Opfer der Silvesterböllerei zu Wort kommen. Es sei ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Forderung nach einem Böllerverbot als "irgendwie komisch" bezeichnet habe.
Scholz hatte dem Magazin "Stern" gesagt: "Ich bin dafür, dass wir ordentliche Regeln haben für das Zeug, das da hergestellt wird. Aber ein Böllerverbot finde ich irgendwie komisch." Auch Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte sich gegen ein Böllerverbot ausgesprochen.