Sinfoniekonzert in Coburg Beethovens Fünfte trifft Minimal Music

Anne Gladitz
Ganz in C präsentiert sich das Philharmonische Orchester des Landestheaters beim 6. Sinfoniekonzert im Kongresshaus. Foto: /nnemone Taake

Das 6. Sinfoniekonzert des Philharmonischen Orchesters des Coburger Landestheaters verbindet ganz gegensätzliche Werke . Ihr gemeinsamer Nenner: die Tonart C.

 
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Am Montag, 12. Juni, um 20 Uhr ist das Philharmonische Orchester Landestheater Coburg mit dem 6. Sinfoniekonzert „In C“ im Kongresshaus Rosengarten zu erleben. Das Programm unter der musikalischen Leitung von GMD Daniel Carter wird in bewährter Manier weltbekannte Werke neben selten zu hörenden Stücken und Neuentdeckungen präsentieren. Herzstück des Abends ist Ludwig van Beethovens 5. Sinfonie. „Dieses wahrscheinlich berühmteste Werk der klassischen Musik live zu hören, ist immer ein Erlebnis,“ sagt Daniel Carter.

Die verschiedenen Werke des Konzerts verbindet die Tonart, in der sie komponiert sind – sie alle stehen in C und präsentieren unterschiedliche Arten, mit der Tonart umzugehen. Beethovens 5. Sinfonie von 1808, die Daniel Carter für die damalige Zeit als „außergewöhnlich packend und dramatisch“ beschreibt, besitzt noch einen konventionellen Umgang mit der Bipolarität der Tonarten – mit dem charakteristischen Anfang in c-Moll und dem Ende in C-Dur.

Einen vollkommen anderen Ansatz mit dem Tonartmaterial umzugehen, wählte der amerikanische Komponist Terry Riley mit seinem Stück „In C“. Das Werk von 1964 ist, wie Daniel Carter es nennt, „ein Spiel mit Spielregeln“. Jeder Musiker des für dieses experimentelle Stück der Minimal Music stark reduzierten Ensembles wählt aus 53 kurzen, nummerierten musikalischen Phrasen selbst, wie oft er eine Phrase wiederholt und wann er zur folgenden Phrase übergeht. Daher ist dieses Stück, wann immer es zur Aufführung kommt, immer neu und anders. Durch die Mehrstimmigkeit entstehen interessante, sehr dichte Akkorde und die Hierarchie der Tonstufen löst sich auf.

Das Konzert schließt mit Jean Sibelius‘ Sinfonie Nr. 3 in C-Dur, die durch einen sehr freien Umgang mit der Tonart gekennzeichnet ist – im Gegensatz zu den Stücken von Beethoven und Riley verlässt dieses Werk passagenweise die Haupttonart. Gekennzeichnet ist das, wie Daniel Carter sagt, zu Unrecht selten aufgeführte Stück von 1907, das er als seine Lieblingssinfonie von Sibelius bezeichnet, durch einen fröhlichen, beschwingten und festlichen Charakter. „Das Interessante an den in diesem Programm präsentierten Werken ist, dass alle drei zwar aus demselben Tonartmaterial bestehen, aber unterschiedlicher nicht sein könnten.“

Tickets gibt es auch bei der Neuen Presse, Steinweg 51, Tel. 09561/850170.

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