Der Eberner Pfarrer Höhl verkaufte 1885 wertvolle Kunstwerke aus der Eberner Kirche, um diese restaurieren zu können. Ein weiteres versteigertes spätgotisches Werk war die um 1480 entstandene hochrangige Skulptur der „Heiligen Anna im Wochenbett“. Sie zeigt Anna, die Mutter Marias, mit der gerade geborenen Maria in ihrem Wochenbett liegend. Nach dem Verkauf ging die Skulptur zunächst auf eine wahre Odyssee rund um die Welt, bevor sie in New York landete. Karl Hoch berichtete, dass der erste Käufer 1885 bei der Versteigerung in Ebern ein Bürger aus Reckendorf gewesen sei, der die Skulptur für einen „Appel und ein Ei“ erwarb. Es folgte ein Weiterverkauf 1913 in München, 1937 nach Darmstadt - ins hessische Landesmuseum -, im gleichen Jahr dann durch den Kunsthändler Johann Hinrichsen nach Berlin und 1956 schließlich nach New York. Das Kunstwerk aus der Eberner Pfarrkirche wurde 1967 auf der Weltausstellung in Montreal in Kanada ausgestellt. Seither befindet es sich in den sogenannten „Cloisters“, einem für europäische Kunst reservierten Teil des New Yorker „Metropolitan Museum of Art“.