So war die Eröffnung Coburg: Endlich wieder Schlossplatzfest

Sehen und gesehen werden, gutes Essen und tolle Shows: Am Donnerstagabend zieht es Tausende nach Coburg, um gemeinsam zu feiern.

 
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Pünktlich zum Auftakt des Schlossplatzfestes am Donnerstagabend verziehen sich die grauen Regenwolken, die Sonne kommt wieder hervor und ein herrlich laues Lüftchen weht. Innerhalb kurzer Zeit füllt sich das Gelände und schnell ist klar: Auch das 35. Schlossplatzfest kommt gut an bei den Menschen. Dabei hatte es im Vorfeld einige Diskussionen gegeben wegen der Ankündigung der beiden neuen Veranstalter Nima Khorsandi und Enrico Pizzato, erstmals Eintrittsgeld zu verlangen. Bisher stand das Schlossplatzfest seit seiner Gründung unter dem Motto „umsonst und draußen“. Auch bei den gastronomischen Angeboten haben die Veranstalter einige Veränderungen umgesetzt, so gibt es nun außer Coburgern auch Anbieter aus dem Umland. Neben traditioneller deutscher Küche finden Besucher auch asiatische oder griechische Spezialitäten. Neu ist die Anordnung einiger Stehtische entlang des Rondells, ebenso wie gemütliche Tische mit Stühlen neben er Hauptbühne. „Das Ambiente ist sehr schön und die Neuerungen lockern das Ganze auf“, findet Norbert Scholz, Präsident des FC Bayern Fanklubs Red Residenz. Er freut sich mit seiner Begleitung darauf, die Showacts auf der Bühne zu betrachten und steuert nach einer genauen Analyse der Warteschlangenlängen in Richtung griechische Küche.

Nach rund einer halben Stunde Anstehen hält Coburgs Oberbürgermeister Dominik Sauerteig gut gelaunt einen stattlichen Burger in den Händen und blickt sich auf dem vollen Schlossplatz um. „Ich freue mich für die Veranstalter, dass das Fest so gut ankommt, das spricht dafür, dass das neue Konzept funktioniert“, meint er.

Victoria Gack aus Kronach ist mit ihren Freundinnen Christiane Friedrich und Sarah Büchner zum Schlossplatzfest gekommen. Dass sie jetzt Eintritt bezahlen musste, stört sie nicht, im Gegenteil. „Wer hier etwas isst, kann auch fünf Euro bezahlen, angesichts der Preissteigerungen überall geht es ohne diese Unterstützung ja gar nicht“, ist sie sicher. Auch Christiane Friedrich aus Coburg meint, Eintritt zu zahlen sei besser, als wenn das Fest gar nicht mehr stattfinden könnte. Sie ist froh, dass nach zwei Jahren Corona-Pause wieder auf dem Schlossplatz gefeiert werden kann. „Endlich trifft man mal wieder Leute, die man nur bei so einem Event sieht“, sagt die junge Frau.

Während sich vor der Showbühne das Publikum staut, zeigen die Tanzgruppen vom Gymnasium Ernestinum, das Kinder- und Jugendtheater Coburg, das Tanzstudio Scholz und die Castle Twirlers ihr Können. „Ich bin ein totaler Fan von Akrobatik und den ganzen Auftritten“, verrät Anastasia Lohrer aus Ebersdorf. Sie kommt seit Jahren zu jedem Schlossplatzfest, früher hat ihre Schwester auch auf der Bühne getanzt. Inzwischen bringt sie ihren Ehemann Nikolaj und die sechsjährige Tochter Alexandra mit, die von den Schultern des Papas den wohl besten Blick auf die Auftritte hat.

Ein beliebtes Fotomotiv für die Besucher sind ein in schillerndes Silber gekleideter Stelzenmann, der mit großen Schmetterlingsflügeln durch die Menge stakst und die Edeldragqueen Tatjana Taft, deren Kostüm der kleinen Meerjungfrau nachempfunden ist. „Die Leute haben es genossen, endlich wieder das Schlossplatzfest zu feiern“, zeigt sich einer der beiden Veranstalter, Enrico Pizzato, am Freitagmorgen zufrieden. Er habe mit den beiden Gastronomen gesprochen, die schon seit Jahren bei Schlossplatzfest dabei sind. „Sie sagten, es war ein Donnerstag wie immer und das ist für uns sehr viel wert.“

Am Samstag erwartet die Besucher als großes Highlight die White Night und ein Feuerwerk mit großer Lasershow, am Sonntag dann stehen Auftritte von Coburger Vereinen und Gruppen auf dem Programm. Bis 17 Uhr ist am Sonntag der Eintritt kostenfrei.

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