„Wahlentscheidungen hängen von sehr vielen Faktoren ab“, sagt Judith Möller – beispielsweise von persönlichen Erfahrungen und dem sozialen Umfeld. „Der Anteil, für den Medien allgemein oder soziale Medien im Speziellen allein verantwortlich sind, ist sehr klein“, sagt die Wissenschaftlerin, die sich an der Universität Hamburg und am dortigen Leibniz-Institut für Medienforschung mit den Wirkungen von Medien auf die Gesellschaft beschäftigt. Auch wenn soziale Medien nur einer von vielen Einflussfaktoren seien, hätten ihre Auswirkungen auf den Politikbetrieb in den letzten Jahren zugenommen. So gehe etwa die Diversität von Meinungen auf den Plattformen zurück. „Wenn in einem digitalen Raum eine toxische Kultur herrscht, ziehen sich bestimmte Gruppen eher zurück als andere“, so Möller. Generell werde die Forschung zum Einfluss von Facebook & Co. dadurch erschwert, dass die Konzerne nur sehr ungern entsprechende Daten zur Verfügung stellten.