Sonneberg/Neuhaus am Rennweg Weiterer Corona-Fall in Sonneberger Kita: Eltern und Kinder müssen in Quarantäne

Mund auf und Stäbchen rein: Für Sonnebergs Rotkreuzler, die im Auftrag des Landkreises unterwegs sind, um Rachenabstriche zur späteren Laborauswertung auf Corona-Infektionen hin durchzuführen, enden die Außeneinsätze nicht. Archiv: Ittig Quelle: Unbekannt

Eine zweite Corona-Infektion in einem Sonneberger Kindergarten meldet der Landkreis. Geschlossen wird die Einrichtung deswegen nicht, aber die Testung ausgeweitet.

 
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Sonneberg/Neuhaus am Rennweg - Eigentlich versprach der Mittwoch eine Atempause im Abwehrkampf gegen das Coronavirus. Noch um 12 Uhr meldete das Landratsamt die aktuelle Entwicklung der Fallzahlen im Vortagesvergleich. Demnach gab es keine Neuinfektionen. Am späten Nachmittag? Schaltete die Ampel dann wieder um.

Corona-Zahlen

Kreis Sonneberg

Stand Mittwoch, 17. Juni, 12 Uhr

Infektionen gesamt 291 (+/- 0) *

Genesene 207 (+ 3)

Verstorbene 22 (+/- 0)

Aktuell positive Fälle 62 (- 3)

*Veränderung in Klammern
zum Stand vom Vortag

Sieben-Tage-Inzidenz

10. bis 16. Juni, 12 Uhr 27,55

11. bis 17. Juni, 12 Uhr 29,27

Wie am Dienstag berichtet, hatte am 12. Juni die Behörde Kenntnis erhalten von der Infektion eines dreijährigen Kindergartenkindes imm Sonneberger Stadtgebiet. Gemäß den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts sprach der Landkreis gegenüber dem infizierten Kind sowie allen ansteckungsverdächtigen Kontaktpersonen Quarantäneanordnungen aus. Hierzu zählten unter anderem die 25 Kinder der betroffenen Kita-Gruppe des "Bienenschwarm". Zudem beauftragte der Krisenstab die mobile Abstrichstelle des DRK-Kreisverbands mit einer größeren Testreihe. So wurden am Montag das Personal der Einrichtung sowie alle Jungs und Mädchen aus der Gruppe des Kindes abgestrichen.

"Die Ergebnisse der Testreihe liegen nahezu vollständig vor", so Kreissprecher Michael Volk. Dabei erwies sich die Ansteckung einer Erzieherin einer weiteren Gruppe des Kindergartens. Insofern liegt nunmehr seit Mittwochnachmittag ein zweiter nachgewiesener Corona-Fall in der Einrichtung in Trägerschaft des Behindertenverbandes des Kreises Sonneberg vor. Diese arbeitet gemäß der Vorgaben eines Hygiene- und Schutzkonzeptes. Die betroffene Erzieherin muss häusliche Quarantäne halten.

Das Gesundheitsamt, so Volk, stehe in engem Kontakt mit der Einrichtung, ermittele Ansteckungswege sowie Kontaktpersonen und ordnete notwendige Isolierungen an. Diese gelten zunächst für alle 16 Kinder der zweiten betroffenen Gruppe sowie für deren Umfeld, soweit ein Ansteckungsverdacht besteht. "Die Eltern werden vom Gesundheitsamt zur Stunde über die notwendige häusliche Absonderung ihrer Kinder informiert", hieß es am frühen Mittwochabend. Zudem ordnete der Landkreis weitere Testreihen beim Kindergarten in der in der Zollbrückenstraße an. So sollen schnellstmöglich die zusätzlich abgesonderten Kinder und alle Erzieher getestet werden. Auch wird die erste Testreihe der ursprünglich ansteckungsverdächtigen Personen wiederholt. Die verbleibenden, nicht betroffenen Kinder und Angestellten der Einrichtung können den Kindergarten zunächst weiter besuchen, heißt es.

Ohne Kontakt zur Schule

Noch über einen zweiten Ansteckungsfall, der das Risiko birgt größere Wellen zu schlagen, hatte Freies Wort am Dienstag berichtet. So hatte das Landratsamt am 11. Juni Kenntnis erhalten vom positiven Befund eines Schülers der Neuhäuser Gemeinschaftsschule. In der Folge rückte zu Wochenbeginn die mobile Abstrichstelle aus zum Schulcampus am Apelsberg, um die unmittelbaren Klassenkameraden und das gesamte Lehrerkollegium zu beproben.

Diese Ergebnisse, so äußerte Kreissprecher Volk auf Nachfrage, liegen noch nicht vor. Allerdings geben die äußeren Umstände Anlass zur Annahme, dass es bei einem Einzelfall bleiben wird. So war schon vorab der Testung des Jungen bekannt, dass dessen beide Eltern sich angesteckt hatten. Entsprechend war der Schüler seit 29. Mai nicht mehr in seiner Schule.

Aus gegebenem Anlass appelliert der Landkreis Sonneberg nochmals mit Nachdruck, dass man bereits bei kleinster Covid-19-Symptomatik nicht auf Arbeit gehen sollte. Auch ist dann vom Besuch von Bildungs- und Sozialeinrichtungen dringend abzusehen.

Wer Anzeichen einer Corona-Erkrankung hat, sollte zuhause bleiben und umgehend den Hausarzt oder die Hotline der Kassenärztlichen Vereinigung (116 117) anrufen, um weitere Maßnahmen bis hin zur Veranlassung eines Abstrichtests festzulegen.

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