Auch im aktuellen Test der Stiftung Warentest gibt es vier Produkte, bei denen der Stoff nachgewiesen werden konnte: In den Mitteln von Newkee, Ladival, Müller und Kaufland. Allerdings betont Warentest, dass die ermittelten Konzentrationen nach Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung kein akutes Gesundheitsrisiko bergen.
Braucht gebräunte Haut einen geringeren Lichtschutzfaktor?
„Nein“, sagt die Dermatologin Schief. Auch gebräunte Haut schützt nicht vor DNA-Schäden, die durch Sonnenbrände entstehen. Das Risiko an Hautkrebs zu erkranken besteht trotzdem. „Daher ist es wichtig, stets einen Schutzfaktor von mindestens 30, besser 50 oder 50 plus zu nehmen.“
Der Faktor gibt an, um wie viele Male sich die Eigenschutzzeit der Haut verlängert. Ein Beispiel: Rötet sich die Haut ungeschützt etwa nach fünf Minuten in der Sonne, lässt sich diese Zeitspanne mit Lichtschutzfaktor 30 theoretisch um das 30-Fache ausdehnen – also auf 150 Minuten.
Allerdings sollte dieser Wert nie voll ausgeschöpft werden. Experten empfehlen, spätestens nach zwei Drittel der errechneten Sonnenzeit in den Schatten zu gehen. Ein weiterer gefährlicher Irrtum: Ein erneutes Nachcremen verlängert nicht die Schutzzeit.
Ist künstliches UV-Licht besser als Sonnenlicht?
Nein. „UV-Strahlung kann grundsätzlich Schäden verursachen – ob von künstlicher Quelle oder in natürlicher Form“, sagt Schief. Die Deutsche Krebsgesellschaft verweist dazu auf eine Studie, nach der Sonnenstudio-Nutzer verglichen mit Menschen, die niemals in einem Sonnenstudio gewesen sind, ein deutlich erhöhtes Risiko für das Maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs) haben.
Daher sollten auch Besucher von Nagelstudios entsprechend Vorkehrungen treffen: Die ultraviolette Strahlung der Lampen, mit denen lackierte und modellierte Nägel gehärtet oder getrocknet werden, stehen in dem Verdacht, das Risiko für weißen Hautkrebs zu erhöhen. Um das persönliche Risiko so gering wie möglich zu halten, rät Schief, die Hände zuvor mit Sun-Blocker oder Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor einzucremen.
Welche Sonnencreme wird von Experten empfohlen?
Zuverlässige Sonnencremes müssen nicht viel kosten, heißt es von der Stiftung Warentest. Sie empfiehlt in ihrem aktuellen Test („test“, 7/2024) das Sun D’Or Sonnenspray für etwas mehr als zwei Euro pro 100 Milliliter und das Sunozon Sonnenspray von Rossmann (1,95 Euro/100 Milliliter). Grundsätzlich spielt es für die Schutzwirkung keine Rolle, ob es sich bei den Mitteln um Sonnenmilch, Lotions oder Gels handelt.
Allerdings sollte der Angabe „Wasserfest“ nicht viel Vertrauen geschenkt werden, raten die Tester. So dürfen Anbieter ein Sonnenschutzmittel schon dann als wasserfest bezeichnen, wenn es nach zweimal 20 Minuten baden noch die Hälfte des ursprünglich gemessenen Schutzes bietet. Daher gilt: Nach dem Schwimmen lieber noch mal eincremen.
Erste Hilfe bei Sonnenbrand
Sonnenbrand
Sind die körpereigenen Schutzmechanismen durch UV-Strahlung der Sonne überlastet, kommt es zu einer kompletten Schädigung der obersten Hautzellen. Es entsteht eine Entzündungsreaktion. Die Hautzellen setzen Botenstoffe frei, die zu den typischen Sonnenbrand-Symptomen führen. Die Haut wird warm, rötet sich, ist druckempfindlich, brennt, schmerzt und/oder juckt. Ist die Schädigung durch die Sonne sehr stark, können sich auch Blasen bilden.
Hilfe
Eine Maßnahme ist es, sauberes Leitungswasser über die betroffenen Stellen laufen lassen – oder diese mit einem feuchten Tuch zu kühlen. Sinnvoll können in Pflegeprodukten Pflanzenextrakte etwa aus der Ringelblume oder Kamille sein. Auch kann es helfen, Quark fingerdick auf die Haut zu streichen, zehn Minuten einwirken zu lassen und dann abzuwaschen. Bei starkem Sonnenbrand das Milchprodukt erst auf ein Tuch streichen und den Wickel dann auf die betroffene Stelle legen. Hilfreich sind auch Wickel mit abgekühltem Schwarztee.