SüdWerk-Geschäftsführer Manuel Zeller Bosse unterlegte die Ausführungen anschließend mit Zahlen. Er bestätigte den Anwesenden, dass mit der Anlage die Gemeinde Ermershausen ein großes Stück in der Energiewende vorankäme. Der geplante Solarpark Ermershausen auf 49 Hektar Fläche soll jährlich 15 000 Tonnen Kohlendioxid einsparen. Die Anlage soll jährlich 56 Millionen kWh Strom erzeugen, die den Planungen zufolge direkt an Stadtwerke und Energieverbraucher in der Region geliefert werden. Die Wertschöpfung bleibe damit in der Region. Zeller Bosse teilte mit, dass eine endgültige Ausführung aber noch aussteht.
Bei seinen Ausführungen ging der Fachmann auch auf die Pflege der Anlage ein und betonte, dass auch eine Schafbeweidung möglich ist. Wenn alles wie geplant läuft, soll Herbst 2022 mit dem Bau begonnen werden und die Anlage im Frühjahr 2023 Strom einspeisen. Speziell für die Ermershäuser Anlage soll ein neues Kabel nach Hofheim verlegt werden und dort ein neues Umspannwerk entstehen.
Mit ihren Ausführungen waren Günther Pfeiffer und Zeller Bosse bereits auf einige Fragen eingegangen, die die Bürger von Ermershausen derzeit beschäftigen. Die Gemeindebürger konnten nämlich bereits vor der Versammlung Fragen zur Planung einreichen. Was die Wertschöpfung für die Region anbelange, so Zeller Bosse, solle man insbesondere an die Steuerkraft bei der Gewerbesteuer für die Gemeinde denken. Der Geschäftsführer erklärte zudem, dass seine Firma durch den Bau in Ermershausen als Nachbar anerkannt werden möchte und einen Fond für Sozialzwecke anbieten werde, der aus den Gewinnen finanziert werden soll. Von der Flurbereinigung bis hin zu den örtlichen Vereinen wolle man damit das bürgerliche Engagement finanziell fördern. Unter Bürgerbeteiligung versteht die Firma, dass sich die Gemeindebürger durch Banksparbriefe und Darlehen an der Finanzierung des Solarparks beteiligen könnten.
Einige Bürger wollten auch wissen, wie der Rückbau in einigen Jahrzehnten aussehen wird. Zeller Bosse erklärte hierzu, dass ein Rückbau bereits eingehend im Konzept durch Bürgschaften abgedeckt sein wird. Außerdem wird in der Anlage der verbaute Materialwert auf jeden Fall höher liegen, als ein Rückbau kostet. Der Rückbau würde auch für die Gemeinde kostenfrei verlaufen, sollte eine Insolvenz des Besitzers eintreten. „Unser Motto ist: Von der grünen Wiese zur grünen Wiese“, erklärte der Geschäftsführer.
Bürgermeister Pfeiffer stellte fest, dass die Befragung der Bürger deutlich machte, dass die Bevölkerung von Ermershausen dem Bau eines Solarparks positiv gegenüber stehe. Auch Zeller Bosse stimmte mit ein, dass sich SüdWerk sehr über die konstruktive Zusammenarbeit und Akzeptanz durch die Ermershäuser Bevölkerung freut. Bürgermeister Pfeiffer informierte abschließend, dass der Gemeinderat die Bauleitplanung vornehmen wird, wenn alle rechtlichen Prüfungen abgeschlossen sind.