Sonnstich, Sonnenbrand, Hitzschlag Was hilft bei Sonnenstich?

Markus Brauer
Die Sonne strahlt, die Temperaturen steigen, es wird brütend heiß. So stellt man sich den idealen Sommer vor. Da fragt man sich: Wie gefährlich ist Sonnenbaden? Foto: Imago/Bihlmayerfotografie

Die Sonne strahlt, die Temperaturen steigen, es wird langsam heiß in Deutschland. Da fragen sich viele: Wie gefährlich ist Sonnenbaden? Wie lange halten die Folgen eines Sonnenstichs an? Und was hilft, wenn man einen Hitzschlag erlitten hat? 

 
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Sonnenschein en masse, um die 30 Grad: Endlich ist der Sommer da – und mit der Hitze auch die negativen Folgen wie Sonnenstich, Hitzeschlag und Sonnenbrand. Doch woran erkennt man sie? Was kann man tun? Und wie beugt man ihnen vor?

• Sonnenstich

Wie kommt es zu einem Sonnenstich?

Ein Sonnenstich tritt ein, wenn die Hirnhäute gereizt werden, das Hirngewebe anschwillt und die Hirnhäute sich entzünden. Dazu kommt es, wenn der Kopf zu lange ohne Kopfbedeckung der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.

Vor allem Menschen mit wenig Haaren wie Säuglinge, Kinder und Menschen mit lichtem Haar oder Glatze sind gefährdet.

Die Haut vergisst nicht, was man ihr durch zu viel Sonnenbaden angetan hat. Foto: dpa

Welche Symptome treten bei einem Sonnenstich auf?

Das Tückische an einem Sonnenstich ist, dass die Betroffenen den Hitzeschaden zunächst gar nicht merken. Sie bleiben mitunter noch länger in der Sonne, obwohl sie eigentlich längst im Schatten sein sollten.

Akutes Anzeichen eines Sonnenstichs ist ein hochroter, heißer Kopf. Der Körper dagegen weist relativ normale Temperatur auf. Andere typische Anzeichen treten teilweise erst Stunden später auf:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel, Übelkeit und Erbrechen
  • Ohrensausen
  • steifer Nacken
  • Benommenheit bis hin zu Bewusstlosigkeit und Krämpfen

Was soll man bei einem Sonnenstich tun?

  • Das beste Gegenmittel bei einem Sonnenstich ist, sich sofort in kühler und schattiger Umgebung hinzulegen. Kopf und Nacken sollten in erhöhter Position liegen. Man sollte mit feuchten, kühlen Tüchern bedeckt werden – und vor allem viel Wasser trinken (nicht zu kalt).
  • Man kann auch Eiswürfel oder „Cool packs“ verwenden. Diese dürfen allerdings niemals direkt auf die Haut gelegt werden, weil sonst Erfrierungen drohen. Deshalb immer ein Stück Stoff dazwischen legen.
  • Sollte der Betroffene nicht mehr ansprechbar sein, sich erbrechen oder das Bewusstsein verlieren, muss umgehend ein Notarzt gerufen werden.

Wie lange dauert ein Sonnenstich?

Wie lange ein Sonnenstich dauert, ist individuell sehr verschieden. Meist klingen die Beschwerden innerhalb von Stunden bis maximal zwei Tagen ab. Dabei erholen sich Erwachsene oft schneller als Kinder.

Ist der Sonnenstich schwerer ausgeprägt oder reagiert die Person sehr empfindlich auf Hitze, kann es mehrere Tage dauern, bis sich die Beschwerden zurückbilden. Wichtig ist, dass sich der Betroffene schont, im Schatten bleibt, den Kopf kühlt und viel trinkt.

Werden die Sonnenstich-Symptome rechtzeitig behandelt, lässt sich der Verlauf der Hitzeschädigung häufig abmildern und verkürzen.

Bei dem Sonnenbrand hilft auch keine Melone. Foto: Imago/Hans Blossey

Was passiert bei einem schweren Sonnenstich?

Schwere Sonnenstiche können zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, wie beispielsweise:

  • Bewusstseinsstörungen, Bewusstlosigkeit, Kreislaufkollaps
  • Hirnödem – einem mitunter lebensbedrohlichen Zustand, bei dem sich Flüssigkeit im Gehirn ansammelt und den Hirndruck steigen lässt.
  • Hirnhautentzündung (Meningitis)

• Hitzschlag

Bei Verdacht auf einen Hitzschlag oder Sonnenstich: Erst mal raus aus der Sonne und kühlen. Foto: dpa/Christin Klose

Wann kommt es zu einem Hitzschlag?

Ein Hitzschlag entsteht bei Schwüle und extremer Hitze – zum Beispiel im Auto oder wenn jemand isolierende Kleidung trägt, in der er nicht schwitzen kann.

Einen Hitzschlag erkennt man an der erhöhten Gesamtkörpertemperatur. Diese kann auf 40 Grad und mehr steigen, auch lebensbedrohliche Hitzestaus sind möglich. Der Puls ist erhöht, es kann zu Herzrasen kommen. Die Haut ist heiß und trocken, weil die Schweißproduktion versagt.

Typische Anzeichen eines Hitzeschlags sind:

  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Krämpfe und Erbrechen
  • Schwindelgefühl
  • Verwirrtheit oder Halluzinationen bis hin zu Schocksymptomen und zur Bewusstlosigkeit.

Was muss man bei einem Hitzschlag sofort tun?

  • Die Ursache des Hitzestaus muss umgehend abgestellt werden. Das heißt: raus aus dem Auto oder aus isolierenden Kleidungsstücken.
  • Der Betroffene muss sofort in den Schatten gebracht werden, wobei der Oberkörper und insbesondere die Beine hochgelagert werden. Ist die Person bei Bewusstsein, muss sie trinken.
  • Gekühlt wird mit feuchten Umschlägen zunächst weit vom Herzen entfernt - etwa an Händen und Füßen. Dann arbeitet man sich langsam voran. Direkt am Rumpf wird nicht gekühlt.
  • Auf keinen Fall darf der Betroffenen in kaltes Wasser getaucht werden, da dies zu einem Kreislaufversagen führen könnte.
Starke Kopfschmerzen und Schwindel? Das kann auf einen Sonnenstich hindeuten. Auch ein hochroter, heißer Kopf ist ein Anzeichen. Foto: dpa/Christin Klose

Zeigt jemand Anzeichen eines Hitzschlags, sollten Umstehende den Rettungsdienst informieren. Bei verlorenem Bewusstsein muss er in wegen möglichen Erbrechens in die stabile Seitenlage gebracht werden. Umgehend muss ein Notarzt gerufen werden.

Meist klingen die Beschwerden innerhalb von Stunden bis maximal zwei Tagen ab. Dabei erholen sich Erwachsene oft schneller als Kinder.

• Sonnenbrand

Wie entsteht ein Sonnenbrand?

Mit dem schönen Wetter steigt auch die Sonnenbrandgefahr. Sonnenbrand entsteht, wenn Hautzellen durch UV-Licht geschädigt und zerstört werden. Die Strahlung verursacht zuerst keine Schmerzen. Diese kommen erst Stunden später und werden ausgelöst durch eine Entzündungsreaktion.

UV-Strahlung kann Schäden am Auge wie Bindehautentzündungen und Sonnenbrand auf der Haut verursachen. Langfristig trägt sie zur vorzeitigen Alterung der Haut bei. UV-Strahlung ist aber auch das Hauptrisiko für Hautkrebs. Jedes Jahr erkranken in Deutschland weit mehr als 200 000 Menschen neu an Hautkrebs – Tendenz steigend.

Die Mittagsstunden sollten besser im Haus oder zumindest im Schatten verbracht werden. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist eine Kopfbedeckung zu empfehlen.

Strandszene an der Playa de Palma und Bucht von Palma de Mallorca im Sommer Foto: Imago/Chris Emil Janßen

Wie kann man einem Sonnenbrand vorbeugen?

Experten raten zudem zu Sonnenbrillen mit seitlichem Schutz, also gewölbten Gläsern oder breiten Bügeln, die die Zeichen „UV 400“, „100 Prozent UV-Schutz“ oder „CE“ tragen.

Außerdem sollte auf eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor geachtet werden, die 30 Minuten vor dem Sonnenbaden aufgetragen wird. Es sollte schon mindestens Lichtschutzfaktor 15 sein, für Kinder und empfindliche Menschen empfiehlt sich der Faktor 50+.

Es sollte schon mindestens Lichtschutzfaktor 15 sein, für Kinder und empfindliche Menschen empfiehlt sich der Faktor 50+. Foto: dpa/Christin Klose

Was sollte man nach einem Sonnenbrand tun?

  • Immer ein guter Tipp im Sommer und nach einem Sonnenbrand ganz besonders: viel trinken. Das ist wichtig, um den durch die erhöhte Hauttemperatur und den Wasserverlust gestörten Mineral- und Wasserhaushalt wiederherzustellen.
  • Am sichersten ist die Vorbeugung. Wer sich dennoch einen Sonnenbrand holt, dem helfen feuchtkalte Umschläge mit Essigwasser, Kamillentee sowie Quark- und Joghurtkompressen.
  • Gegen die Entzündung helfen Hydrocortison-Cremes, die es freiverkäuflich in der Apotheke gibt. Bei schweren Sonnenbränden sind solche Präparate aber zu schwach.
  • Bei schweren Sonnenbränden mit Blasen, Fieber und großflächig verbrannter Haut sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.

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