Spannung in der HUK-Arena HSC verliert knapp gegen Eisenach

Der HSC 2000 Coburg muss sich im Testspiel gegen Eisenach knapp mit 30:31 geschlagen geben. Die Mannschaft von Trainer Alois Mraz bekommt das entscheidende Gegentor vier Sekunden vor Schluss.

 
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Coburg - 1000 Zuschauer hätten kommen dürfen, um die neu formierte Mannschaft des Handball-Zweitligisten HSC 2000 Coburg zum ersten Mal live zu sehen. 381 Anhänger waren es am Samstagabend, die sich auf den Weg in die HUK-Arena machten. Nach dem nicht öffentlichen Test gegen Eisenach am Donnerstagabend (33:36-Niederlage) waren die Thüringer erneut zu Gast auf der Lauterer Höhe. Dieses Mal für ein Benefizspiel. Die Ticketerlöse kommen über den „Berchtesgaden hilft e.V.“ den Flutopfern in Bayern zugute.

Die 381 Zuschauer sahen eine temporeiche Partie mit viel Leidenschaft und Einsatzwillen auf beiden Seiten. „Die Zuschauer waren klasse und haben uns toll unterstützt“, sagte HSC-Coach Alois Mraz nach der Partie. Nach sehr starker Anfangsphase der Coburger kam Eisenach besser ins Spiel. In den Schlussminuten wurde die Begegnung nach zwischenzeitlicher Sechs-Tore-Führung für die Gäste noch einmal richtig eng. Kurz vor Schluss gelang Florian Billek gar der Ausgleich, doch vier Sekunden vor dem Ende schlug ein letzter Ball im Kasten von Keeper Jan Jochens ein, sodass der HSC am Ende unglücklich mit 30:31 verlor. „Wir machen Fehler. Das ist aber okay. Es sind viele neue Spieler dabei, wir müssen uns einspielen“, sagte Jan Schäffer nach der Begegnung, „wir verlieren aber, als wir anfangen Fehler zu machen, unseren Kopf. Wir halten uns nicht mehr ans Konzept, jeder versucht, vielleicht sogar mit Gewalt, etwas zu reißen.“ Die Folge laut Schäffer: schnelle Tore, kein geordnetes Rückzugsverhalten.

Ab Montag im Trainingslager

Der HSC 2000 hinterließ dennoch einen ordentlichen Eindruck, auch die Neuzugänge fügten sich gut ein. Nach gut eineinhalb Wochen Training war der Auftritt gegen den Ligakonkurrenten sicher ein, auf den sich aus Coburger Sicht aufbauen lässt. Am Montag verabschiedet sich der Erstliga-Absteiger aus der Vestestadt in ein einwöchiges Trainingslager nach Pilsen in Tschechien. Dort will der HSC laut Coach Mraz schwerpunktmäßig an der Absprache im Defensivverbund feilen.

Guter Beginn des HSC

Jan Kulhanek startete im Tor, auf dem Feld begannen Florian Billek und Milos Grozdanic auf den Außen sowie Jan Schäffer am Kreis. Den Rückraum bildeten Spielmacher Tobias Varvne, Merlin Fuß und Kapitän Andreas Schröder. Die Coburger Bank war gut gefüllt. Bis auf den langzeitverletzten Jakob Knauer und Neuzugang Stefan Bauer (Oberschenkel) waren alle Mann an Bord. Und es lief gut an für den HSC. In der Abwehr machten Schröder und Schäffer ihre Sache im Mittelblock gut, die Gegenstöße funktionierten und das Offensivspiel sah flüssig aus. Resultat war eine 7:3-Führung nach acht Minuten.

Eisenach-Coach Markus Krauthoff-Murfuni nahm eine Auszeit und forderte von seinen Jungs, „vorne mit mehr Tempo“ zu agieren. Das funktionierte nur zum Teil, auch weil Jan Schäffer nach gelungenen Abwehr-Aktionen immer wieder pushte und antrieb. Der 31-Jährige trat im Defensivzentrum deutlich emotionaler auf als Vorgänger Stepan Zeman. Nach 15 Minuten bekam der Kreisläufer eine Pause, Justin Kurch kam in die Partie. Karl Toom durfte sich dann zum ersten Mal den Coburger Fans präsentieren, er ersetzte Tobias Varvne. Dieudonné Mubenzem wechselte für Merlin Fuß auf die Platte. Paul Schikora sammelte danach einige Minuten Einsatzzeit auf Rechtsaußen, ebenso wie der junge Felix Dettenthaler auf dem anderen Flügel.

Gäste drehen die Partie

Die Gäste kamen nun besser in den Flow und hatten im Anschluss mehrfach die Möglichkeit in Führung zu gehen, zweimal verhinderte das Jan Kulhanek, nach knapp 21 Minuten war es aber dann doch soweit. Die HSC-Abwehr stand nun nicht mehr ganz so sicher, offenbarte Lücken, die die Eisenacher ausnutzten. Im Angriff ließ Gelb-Schwarz auch mehr liegen, sodass sich die Vier-Tore-Führung nach starken Anfangsminuten in einen Zwei-Tore-Rückstand wandelten. Bis zur Pause waren es drei Treffer. Halbzeitstand: 11:14.

Hälfte zwei begann äußerst schlecht für Coburg. Knapp drei Minuten brauchten die Gäste, um vier weitere Treffer nachzulegen: 12:18 (33.). Alois Mraz nahm früh eine Auszeit, um den Lauf der Eisenacher zu stoppen. Fabian Apfel hütete nun den Kasten, auf Linksaußen spielte Max Preller. Coburg war im Angriff bemüht und versuchte sich zurück ins Spiel zu beißen. Nach 43 Minuten lagen die Jungs von Alois Mraz mit 19:23 zurück. Billek kam wieder für Schikora aufs Feld, auch Keeper Jan Jochens durfte nun mitmischen. Eine Viertelstunde vor dem Ende war der HSC mit fünf Toren zurück, die 381 Fans machten noch einmal ordentlich Betrieb auf den Rängen.

HSC ist wieder da

Auf der Platte begann die Schlussphase und der HSC versuchte alles, um noch einmal in die Partie zurückzukommen. Kapitän Andreas Schröder tat sich im Angriff hervor und probierte alles, um seine Nebenleute in Szene zu setzen. Aber der ThSV Eisenach ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und spielte konzentriert weiter. Lukas Dude kam für die letzten zehn Minuten und nahm den Platz von Karl Toom im linken Rückraum ein. Der estnische Nationalspieler machte seine Sache ordentlich und hatte einige gute Szenen im Angriff. Bisweilen verzettelte er sich aber in überhastet vorgetragenen Aktionen. Merlin Fuß spielte bis auf wenige Ausnahmen fast durch und hinterließ ebenfalls einen positiven Eindruck. Der erstligaerfahrene Jan Schäffer am Kreis ackerte sowohl in Defensive als auch Offensive unermüdlich und ist bereits jetzt ein Fixpunkt der neuen Coburger Mannschaft.

Last-Minute-K.o.

Einige zu schnelle abgeschlossene Angriffe der Eisenacher in den Schlussminuten sorgten dafür, dass der HSC noch einmal bis auf ein Tor herankam (29:30, 59. Minute). Die Eisenacher sortierten sich in einer Auszeit noch einmal neu. Billek fing ein Abspiel der Gäste ab und traf zum Ausgleich, ehe es vier Sekunden vor Schluss erneut im Kasten von Jan Jochens einschlug. Endstand: 30:31.

HSC-Statistik

Jan Kulhanek, Jan Jochens, Fabian Apfel – Max Preller (3), Merlin Fuß (2), Karl Toom (3), Florian Billek (9/2), Dieudonné Mubenzem (2), Tobias Varvne (1), Jan Schäffer (2), Paul Schikora (1), Felix Dettenthaler, Justin Kurch, Milos Grozdanic (2/2), Andreas Schröder (5), Lukas Dude.

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