In einer geschlossenen Gruppe der Fraktion schrieb er über seine Gedanken und den bevorstehenden Austritt. „Ich habe darum gebeten, das vertraulich zu behandeln“, sagt Busch. Dennoch ist es an die Öffentlichkeit gelangt. „Auch das zeigt, wie wir miteinander umgehen.“ Nach langem Überlegen und am Ende zwei schlaflosen Nächten hat er seine Entscheidung getroffen.
Dass er nicht glücklich ist der SPD-Fraktion, hatte Busch schon im Frühsommer diesen Jahres in einem Interview mit der Bayerischen Staatszeitung öffentlich gemacht. Schon damals klagte er über die „taktischen Spielchen“ und „Rituale“ im Parlamentsbetrieb, die ihn störten, und über den Unwillen in den eigenen Reihen, daran etwas zu ändern. Vielmehr habe er Ablehnung gespürt nach dem Motto: „Da kommt jetzt so ein Landrat, der uns sagen will, wie es geht.“ Gedanken an einen Austritt aus der SPD oder der Landtagsfraktion wies er da noch von sich.
Der Bayerische Landtag hat derzeit 205 Mitglieder. Im Laufe der Legislaturperiode haben bereits drei Abgeordnete die CSU-Fraktion verlassen, der prominenteste von ihnen war Franz Josef Pschierer aus dem Allgäu, der zur FDP wechselte. Die Fraktion der AfD ist von 22 auf 17 Mitglieder geschrumpft. Die SPD-Fraktion hat nach dem Austritt von Michael Busch noch 21 Mitglieder. Bei der Wahl zum Fraktionsvorsitzenden kann es also kein Patt mehr geben. Michael Busch ist künftig einer von acht fraktionslosen Mitgliedern im Landtag. „Ich werde bei der Landtagspräsidentin Ilse Aigner beantragen auf der anderen Seite sitzen zu dürfen – nicht neben den ehemaligen AfDlern“, sagte Busch.