Special Olympics 2023 Ein gemeinsames Zeichen

Nicole Bergmann und Doron Gaul Foto: /Sascha Klahn

Die Stadt Coburg und der Landkreis wollen bei den Special Olympic World Games in zwei Jahren in Berlin eine Delegation beheimaten. Was zu der Bewerbung bekannt ist.

 
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Coburg - Es soll ein Zeichen sein, ein gemeinsames: Die Stadt und der Landkreis Coburg möchten im Rahmen der kommenden Special Olympic World Games in Berlin eine von insgesamt 170 Delegationen beheimaten. In einer Pressekonferenz im Landratsamt haben sie nun die Hintergründe ihrer Bewerbung erläutert, wobei es ehrlicherweise noch nicht wirklich viel Handfestes zu berichten gab.

Die Special Olympics finden in zwei Jahren zum ersten Mal in Deutschland statt. Es handelt sich um die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung. Tausende Athletinnen und Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung treten in insgesamt 26 Sportarten und sogenannten Unified Sports an. Bei letzteren messen sich Teams gemischt aus Menschen mit und ohne Behinderung.

Im Jahr 2023 ist die Veranstaltung terminiert auf den Zeitraum vom 17. bis 24. Juni. Im Zuge des „Host-Town-Programms“ können sich noch bis zum 31. Oktober 2021 Städte, Landkreise und Gemeinden bewerben als Gastgeber für die Sportler. Die Host-Towns betreuen je eine Delegation in der Zeit vom 11. bis 14. Juni, ehe es für die Athletinnen und Athleten in die deutsche Hauptstadt geht – und ernst wird. Dabei begrüßen sie die Gäste in der Bundesrepublik und stellen ihnen Trainingsmöglichkeiten zur Verfügung. Vorgesehen ist zudem ein näherer Einblick in das kulturelle Leben der Host-Towns.

Sechs bis 20 Personen

Die Stadt und der Landkreis Coburg bewerben sich um eine kleine Delegation, in Zahlen: sechs bis 20 Personen. Aus dem Landratsamt heißt es dazu schriftlich: Man könne sich vorstellen, verschiedene Bewegungsangebote für die Delegation durchzuführen. „Diese sollen nach Möglichkeit mit lokalen Sportlerinnen und Sportlern gestaltet werden. Genutzt werden sollen verschiedene Sportstätten in Stadt und Landkreis.“ Außerdem werde versucht, Coburg in den offiziellen Fackellauf durch Deutschland einzubeziehen und daraus ein übergreifendes Programm in den Landkreis zu entwickeln.

„Wir möchten einen Anstoß geben, die Inklusionsarbeit noch mehr zu verstärken, dafür noch mehr Aufmerksamkeit in der Region zu schaffen“, erklärte Sebastian Straubel bei der Auftaktpressekonferenz am Mittwochnachmittag. Ganz unabhängig vom Erfolg, so der Landrat, solle mit der Bewerbung ein Impuls gesetzt werden. „Wir würden uns aber natürlich freuen, wenn es dazu kommt.“

Die Auswahl erfolgt im Dezember

„Sport verbindet“, schloss sich Dominik Sauerteig an, „über Grenzen und Einschränkungen hinweg, das wollen wir zeigen.“ Inklusion, so der Oberbürgermeister, der just an diesem Tag den Meederer Goldjungen Felix Streng empfangen hatte zum Eintrag ins Goldene Buch der Stadt, gehe weit über Integration hinaus. „Ich möchte hier in Coburg eine Gesellschaft, die niemanden ausschließt, sondern jeden Einzelnen als selbstverständlichen, festen Bestandteil annimmt. Auch deshalb hoffe ich auf eine Zusage und das Kommen der Sportler.“

Und Bernd Höfer, Vorsitzender des Sportbeirats im Landkreis, befand: „Die gemeinsame sportliche Aktivität, sich über die körperliche Betätigung hinaus für ein gemeinsames Ziel einzusetzen, gemeinsam dafür zu kämpfen – das ist eine Erfahrung, die Menschen nicht nur für den Moment bindet, sondern ein Leben lang vereint.“

Die Auswahl der insgesamt 170 Host-Towns für die Special Olympics in Berlin erfolgt im Dezember 2021 – ein Zeichen haben Stadt und Landkreis Coburg schon jetzt gesetzt.

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