Montagmorgen, halb acht in Coburg. Vor dem Eingangsportal der Morizkirche sammelt sich eine kleine Menschentraube. Zwei Dutzend werden es in den nächsten Minuten, über den Daumen gepeilt. Altersschnitt (und Erscheinungsbild): deutsche Reisegruppe. Die Damen und Herren warten allerdings keineswegs auf eine Führung durch die pittoreske Coburger Altstadt. Sie kennen die Vestestadt freilich nur zu gut. Vier aktuelle Stadträte finden sich in der Traube, zwei von den Grünen, eine von der SPD, einer von Pro Coburg, dazu einige Anwohner, Mitarbeiter der Stadt – und nicht zuletzt der Oberbürgermeister. „Schauen wir also mal, was passiert“, sagt Dominik Sauerteig und blickt in Richtung der verwaisten Kirchgasse. Noch knapp eine halbe Stunde bis Unterrichtsbeginn am Gymnasium Casimirianum gleich ums Eck. Rush Hour für sogenannte Elterntaxis.