Seit nunmehr 40 Jahren ist die Spitalgasse eine Fußgängerzone. Ein Jubiläum, das Citymanagement Coburg und Stadtmacher am Samstag mit einem bunten Straßenfest feierten.
Die Verantwortlichen hatten sich viel Mühe gegeben, mit verschiedenen Farbtupfern ein besonderes Flair in die Spit zu zaubern. Allerdings fehlte es eindeutig an der Unterstützung der dort ansässigen Einzelhandelsgeschäfte, die großteils Filialbetriebe diverser Handelsketten sind.
Was Citymanagerin Andrea Kerby auch unumwunden einräumte: „Solche Feste werden von den Kleinen getragen. An die Großen kommen wir nicht ran. Dort dürfen wir nicht einmal ein Plakat aufhängen“, erklärte sie auf Anfrage der Neuen Presse. Vor einer Woche im Steinweg sei das anders gewesen. „Dort ist ein stetiges Miteinander, weil sich alle kennen. Die Spit lebt dafür von ihrer Frequenz.“
Unterm Strich sei man deshalb sehr zufrieden gewesen. „Alle, mit denen ich gesprochen habe, waren begeistert von dem, was wir auf die Beine gestellt haben.“ Da auch der Wettergott mitspielte, zog es zahlreiche Menschen in die Innenstadt, die vor allem von den kunterbunten Stelzenläufern des Stelzentheaters Circolo begeistert waren. Auch der Konfetti-Club, die Fahrten mit der Rikscha, das Kinderschminken und Clown Maxi, der aus Luftballons lustige Tiere entstehen ließ, kamen sehr gut an. Vor diversen Food-Trucks standen die Besucher teilweise Schlange.
Partylaune herrschte vor Rockbühne, wo die Spit-Flaneuere nicht nur einen Platz an der Sonne genossen, sondern auch Hits aus jener Zeit, in der sich noch der Durchgangsverkehr durch die Spitalgasse quälte. The Revivals – eine Oldie-Band aus Coburg und Lichtenfels – sorgten mit ihren handgemachten Interpretationen der unvergessenen Klassiker von Stones und Beatles, Byrds und CCR für beste Nostalgiestimmung, Passanten wurden zu Publikum und machten das Straßenpflaster zur Tanzfläche. Der Platz vor der einstigen Weka – zuvor „Kaufhaus Mohren“ - war passend gewählt: Bis in die 1950er Jahre wurde hier im Saal des Gasthofs „Zum Schwarzen Bären“ ausgiebig musiziert und Unterhaltungsbands spielten zum Tanz auf.
