Spitalgasse Von 18 bis 10 Uhr darf geradelt werden

Norbert Klüglein
Bald soll Radfahren in der Fußgängerzone zu bestimmten Zeiten erlauft sein. Foto: Frank Wunderatsch

Der Verwaltungssenat gibt die Fußgängerzone zu bestimmten Zeiten für den Radverkehr frei. Das wird bis nächstes Jahr getestet.

 
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Coburg - Die meisten Radfahrer dürften das ohnehin schon so handhaben. Jetzt ist es aber offiziell legalisiert: In der Spitalgasse kann in Zukunft Rad gefahren werden. Allerdings nur außerhalb der Kernöffnungszeiten der Geschäfte – also von 18 Uhr abends bis 10 Uhr morgens. Das hat am Montag der Verwaltungssenat der Stadt Coburg beschlossen. Diese Regelung gilt erst einmal für ein Jahr zur Probe.

Coburg schickt sich an, fahrradfreundlicher zu werden. Da passt es ins Bild, die Fußgängerzone – die ja eine wichtige innerstädtische Nord-Süd-Verbindung darstellt, wie Kai Holland, der Leiter des Ordnungsamts der Stadt unterstrich – für den Radverkehr ein weiteres Stück zu öffnen. In den meisten Fußgängerbereichen der Innenstadt war es ja schon bislang möglich, von Ordnungshütern unbehelligt zu radeln. Bis auf eine Ausnahme: die Spitalgasse.

Das Ordnungsamt hatte stets argumentiert, dass ein Begegnungsverkehr zwischen Fußgängern und den wesentlich schnelleren Zweiradfahrern zu gefährlich sei. Aus Sorge vor Unfällen pochte die Ordnungsbehörde bislang darauf, dass Radler absteigen und ihre Vehikel durch die Spitalgasse zu schieben hatten.

Diese Bedenken wischte Kai Holland am Montag zwar nicht vom Tisch. Er könne sich allerdings vorstellen, dass zu bestimmten Zeiten – die Bahn würde das Tagesrandlagen nennen – der Radverkehr unter Auflagen möglich sei. Holland schlug deshalb vor, die Spitalgasse testweise für den Radverkehr während der Lieferzeiten von 18 Uhr abends bis 10 Uhr morgens freizugeben. Zurück geht diese Initiative auf den Arbeitskreis Rad, der diese Möglichkeit intensiv diskutiert hatte. In einem Jahr wird dann eine endgültige Entscheidung fallen.

Wie das Ordnungsamt ankündigte, solle der städtische Ordnungsdienst während der Probephase die Einhaltung der Schrittgeschwindigkeit sowie die Bereitschaft der Radfahrer zum kurzfristigen Absteigen und Schieben an Engstellen überprüfen.

Nur eines kann sich die Straßenverkehrsbehörde der Stadt nicht vorstellen: die völlige Freigabe der Spitalgasse für die Radfahrer. Bei „normalem Geschäftsbetrieb“ sei die Gefahr zu groß, dass es in der Fußgängerzone zu Konflikten zwischen den Fußgängerströmen und den Radfahrern kommen könne, erklärte Kai Holland. Ob das wohl das letzte Wort war? Melanie Becker (Die Grünen) kündigte jedenfalls schon jetzt an, dass man nach einem erfolgreichen Probelauf „ja mal sehen könne, ob die Öffnung der Spitalgasse für Radfahrer auch zu anderen Uhrzeiten möglich ist“.

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